Nachhaltige Energieträger
Nach Energiewirtschaft und Industrie ist der Verkehr der drittgrößte CO2-Produzent. Besonders die Kraftstoffqualität spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus sind die Verknappung fossiler Ressourcen, der drohende Klimawandel, die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen und die dringend benötigte Energiesicherheit weitere Eckpfeiler auf der Suche nach fortschrittlichen Kraftstoffen. Diese sollen den Einsatz von Erdöl minimieren und durch innovative und umweltfreundliche Technologien entwickelt werden, sodass sich eine CO2-neutrale Gesamtbilanz aus Herstellung und Verbrennung ergibt.
Die Basis von fortschrittlichen Kraftstoffen ist meist biogenen oder synthetischen Ursprungs. Biogene Kraftstoffe werden aus Pflanzen, Pflanzenresten und ‑abfällen oder Gülle gewonnen, synthetische Kraftstoffe werden hingegen chemisch hergestellt. Diese alternativen Kraftstoffe kommen bereits in vielen Bereichen zum Einsatz und werden in der Regel konventionellem Kraftstoff beigemischt. Bioethanol ist dabei der weltweit bedeutendste Biokraftstoff, der hierzulande Ottokraftstoffen beigemischt wird.

Antriebsstoffe für die Zukunft
Das Bio-Ethanol wird durch Vergärung von in Pflanzen enthaltenen Zuckern gewonnen. Grundsätzlich eignen sich zucker‑, stärke- und zellulosehaltige Pflanzen. Dabei kommen in Deutschland vor allem Weizen, Roggen und Zuckerrüben in Betracht. Zudem gibt es Biokerosin, das aus Algen gewonnen wird und Methan, das mittels erneuerbarer Energiequellen aus Kohlendioxid erzeugt wird (Power-to-Gas).
Die Menge an fortschrittlichen, nicht aus Nahrungsmitteln gewonnenen Kraftstoffen, die von 2021 bis 2030 potenziell überwiegend mithilfe von heimischen Rohstoffen produziert werden könnten, wird durch drei Faktoren bestimmt: die Kostenrentabilität bei einem bestimmten Grad an politischer Unterstützung, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und das Tempo, in dem neue Raffinerien für fortschrittliche Biokraftstoffe gebaut werden. Die Bestimmungen der Neufassung der EU-Richtlinie über erneuerbare Energien bis 2030 (RED II) definiert als Ziel einen Anteil von 27% erneuerbaren Energien im Jahr 2030 mit einem Anteil von 14% Verbrauch erneuerbarer Energien im Straßen- und Schienenverkehr, den Kraftstofflieferanten erfüllen sollen.
Durch den Einsatz innovativer Technologien, durch die hohe Effizienz und den äußerst geringen Flächenbedarf hat diese neue Kraftstoffgeneration großes wirtschaftliches Potenzial. Aufgrund der hohen Investitionskosten ist, analog zur Förderung der E‑Mobilität und der Wasserstoffstrategie, auch hier die Politik gefordert, mit entsprechenden Investitionsanreizen den Kapazitätsaufbau zu fördern, so dass bestenfalls durch Kombination der Erfüllungsoptionen die Klimaschutzziele erfüllt werden können.
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