IGF — Industrielle Gemeinschaftsforschung
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 01.09.2017
- Ende der Laufzeit
- 31.12.2022
- Einreichungsfrist(en)
fortlaufend
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Beschreibung
Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) hat das Ziel, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einschließlich des Handwerks sowie Unternehmen des Dienstleistungssektors, für die wissenschaftlich-technische Fragestellungen relevant sind, durch die finanzielle Förderung vorwettbewerblicher Forschungsvorhaben einen erleichterten Zugang zu praxisorientierten Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Das Programm ist themenoffen und richtet sich in erster Linie an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) industrieller Wertschöpfungsketten.
Unternehmen können über die Forschungsvereinigungen der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) Projektideen einbringen und werden in die Projektsteuerung sowie gegebenenfalls bei Normungsaktivitäten einbezogen. Der Zugang zu den Aktivitäten im Rahmen der IGF steht grundsätzlich allen interessierten Unternehmen offen.
Durch die IGF sollen Orientierungswissen erarbeitet und technologische Plattformen für ganze Branchen oder zur branchenübergreifenden Nutzung entwickelt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der IGF-Vorhaben können die Unternehmen, insbesondere KMU, firmenspezifische Lösungen für neue oder deutlich verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. IGF-Vorhaben können zu Normen und Standards führen und damit einen Beitrag zur Qualitätsinfrastruktur leisten. Zudem wird durch die IGF die Entwicklung von dauerhaften branchenweiten und branchenübergreifenden Forschungsnetzwerken zwischen der mittelständischen Wirtschaft, Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt.
IGF-Vorhaben dienen dem Technologie- und Wissenstransfer. Die Verbreitung der Ergebnisse der IGF in der Wirtschaft, insbesondere bei den mittelständischen Unternehmen, ist ein wichtiger Bestandteil des Programms. Die Resultate der IGF-geförderten Vorhaben stehen allen Unternehmen zu jeweils gleichen Bedingungen zur Verfügung.
Gegenstand der Förderung
Förderfähig sind wissenschaftlich-technische Forschungsvorhaben ohne thematische Einschränkung auf bestimmte Technologiefelder oder Branchen, die sich einer oder mehreren der folgenden Kategorien von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) zuordnen lassen:
- Grundlagenforschung,
- industrielle Forschung,
- experimentelle Entwicklung oder
- Durchführbarkeitsstudien.
Spezielle Fördervarianten…
…wie „Leittechnologien für KMU“, „PLUS“ und „CORNET“ dienen dem Ziel, den Wissenstransfer und die Netzwerkbildung in besonderem Maß voranzutreiben, Forschungsvorhaben thematisch von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung zu verbinden oder international zu verknüpfen.- Leittechnologien für KMU: Besonders wichtige, systemrelevante, breit angelegte Vorhaben, welche die internationale Wettbewerbsfähigkeit von KMU der jeweiligen Branche nachhaltig stärken, können unter der Fördervariante „Leittechnologien für KMU“ gefördert werden. Sie werden als mehrteilige Projekte von mehreren Forschungsvereinigungen getragen und von mehreren Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichem Profil bearbeitet. Leittechnologie-Vorhaben können nach besonderer Bekanntmachung, in der die Modalitäten festgelegt werden, beantragt werden. Eine aus der Zuwendung finanzierungsfähige Ausgabe ist in besonders begründeten Fällen eine Pauschale für die Koordinierung des Leittechnologie-Gesamtprojekts durch eine Forschungsvereinigung.
- PLUS: Mit der Fördervariante PLUS des Programms werden mehrere thematisch eng zusammenhängende Forschungsvorhaben (nachfolgend PLUS-Projekte) unterstützt, die zusammen ein PLUS-Gesamtprojekt bilden und von Vorhaben der Grundlagenforschung bis hin zu Vorhaben zur Umsetzung in Produkte, Verfahren und Dienstleistungen reichen können. Die im Rahmen der IGF zu fördernden PLUS-Vorhaben müssen auch deren Kriterien genügen. Die notwendigerweise in das PLUS-Gesamtprojekt eingebundenen flankierenden Vorhaben der Grundlagenforschung oder zur Umsetzung müssen aus anderen Quellen finanziert werden, letztere vorrangig von der Wirtschaft selbst.
- CORNET: Um die Internationalisierung zu fördern, werden mit der Fördervariante CORNET (Collective Research Networking) transnationale Forschungsvorhaben (nachfolgend CORNET-Gesamtprojekte) unterstützt, die mindestens mit einer ausländischen Forschungseinrichtung gemeinsam bearbeitet werden und bei denen die gesamten Ergebnisse allen Unternehmen zu jeweils gleichen Bedingungen zur Verfügung stehen. Die IGF-Förderung kann dabei die Finanzierung von Teilprojekten (nachfolgend CORNET-Vorhaben) umfassen, die in Deutschland entsprechend den IGF-Regelungen durchgeführt werden. Eine aus der Zuwendung finanzierungsfähige Ausgabe ist gegebenenfalls zudem eine Pauschale für die Koordinierung des CORNET-Gesamtprojekts durch eine deutsche Forschungsvereinigung.
Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind rechtlich selbständige, gemeinnützige, industrielle Forschungsvereinigungen, die ordentliche Mitglieder der AiF sind und grundsätzlich für alle interessierten Akteure offen stehen. Sofern die Forschungsvereinigungen die Forschungsvorhaben nicht selbst durchführen, kann die Bearbeitung ganz oder teilweise durch Forschungseinrichtungen erfolgen, sofern es sich bei diesen um öffentliche, nicht gewinnorientierte Hochschul- oder Forschungseinrichtungen bzw. um gemeinnützige Forschungseinrichtungen handelt, die grundsätzlich für alle interessierten Akteure offen stehen.
Verfahren
Das Verfahren ist zweistufig angelegt (Antrag auf Begutachtung und Antrag auf Förderung).