FPNR bis 2014 — Studien zu Aspekten der Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen

Im Energiekonzept wird Biokraftstoffen eine tragende Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrsbereichs zugemessen. Die in der Begleitung des Energiekonzeptes gefertigten Szenarien zum zukünftigen Energieverbrauch Deutschlands gehen weitgehend davon aus, dass der Anteil von Biokraftstoffen am Endenergieverbrauch von gegenwärtig 138 PJ auf bis zu 825 PJ im Jahre 2050 gesteigert werden kann.

Daneben wurden auf europäischer Ebene mit der Richtlinie 2009/28/EG vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen zudem Rahmenbedingungen für die nachhaltige Produktion von Biokraftstoffen und flüssigen Biobrennstoffen geschaffen. Darüber hinaus wird im Rahmen der Richtlinie angekündigt, dass die Kriterien zu einem späteren Zeitpunkt noch um den Bereich der indirekten Landnutzungsänderungen erweitert werden sollen und die Kommission hierzu eine Folgenabschätzung und gegebenenfalls einen Rechtssetzungsvorschlag vorlegen will.

Um die Potenziale, Möglichkeiten und Umsetzungswege im Kontext des Energiekonzeptes der Bundesregierung unter Beachtung der Nachhaltigkeit zu ermitteln, zu analysieren und zu evaluieren, beabsichtigen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen dieses gemeinsamen Schwerpunktes die Förderung von Studien im Zuge von Vorhaben oder Verbundvorhaben.

Ziel dieser Vorhaben soll es sein, Grundlagen für eine Bewertung der nachhaltigen Nutzung von Biokraftstoffen zu schaffen. Insbesondere die Langzeitperspektive zur Frage des Ausbaus des Anteils der Biokraftstoffe soll hierbei im Fokus stehen.

Gegenstand der Förderung

Gegenstand der Förderung ist die Durchführung von Studien zu zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen. Dabei stehen die Ermittlung nachhaltig nutzbarer Potenziale, deren Mobilisierung und Wirkungen bei der energetischen Nutzung sowie die Auswirkungen auf die Land- und Forstwirtschaft im Vordergrund, insbesondere unter Berücksichtigung europäischer und globaler Entwicklungen.

Folgende Themenschwerpunkte sollen bearbeitet werden:

• Vermeidung von indirekten Landnutzungsänderungen (indirect land use change, iluc)
• Nutzungskonkurrenzen und Flächenverfügbarkeit
• Emissionen bei der Erzeugung und Nutzung von Biokraftstoffen
• Auswirkungen der Produktion der Biomasse, die zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet wird, auf sozio-ökonomische Gefüge der Regionen

Verfahren

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.