TU München — Professur für Pilzbiotechnologie in der Holzwissenschaft — Prof. Dr. J. Philipp Benz
Generell interessiert sich unsere Gruppe für die molekularen Wege der Polysaccharid-Wahrnehmung in Pilzen. Wie erkennen Pilze ihre kohlenstoffhaltige Umgebung, und wie integrieren sie die entsprechenden Signale, so dass sie eine spezifische, maßgeschneiderte Reaktion für einen effizienten Abbau der gegebenen Kohlenstoffquelle erzeugen können? Wir versuchen, diese Fragen mit Hilfe modernster molekularbiologischer Werkzeuge, Next-Generation-Sequencing und systembiologischer Ansätze zu beantworten.
Während wir den fadenförmigen Ascomyceten und das genetische Modellsystem Neurospora crassa als Hauptorganismus für grundlagenwissenschaftliche Fragestellungen verwenden, arbeiten wir auch mit anderen Pilzen von biotechnologischer Relevanz, wie Trichoderma reesei und Aspergillus niger, aber auch mit holzabbauenden Basidiomyceten, wie Postia placenta (eine Braunfäule).
Unser Ziel ist es, die aus der Untersuchung der Kohlenstoffwahrnehmung und ‑reaktion von Pilzen gewonnenen Erkenntnisse auf verschiedene Weise anzuwenden: entweder durch die Verbesserung der Proteinsekretion oder des Kohlenstoffstoffwechsels in bioindustriellen Fermentationen, z. B. von landwirtschaftlichen Abfallprodukten, oder durch die Entwicklung neuartiger Holzschutzmechanismen.