NanoMatTextil — Technische Textilien für innovative Anwendungen und Produkte
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 23.11.2011
- Ende der Laufzeit
- 15.03.2012
- Einreichungsfrist(en)
-
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Beschreibung
Für die Entwicklung von neuen oder deutlich verbesserten Technischen Textilien bestehen ausgehend von der Polymerchemie und Fasertechnologie über die textile Fertigung und Oberflächenausrüstung (Textilveredlung) bis hin zur Umsetzung in textilen Verbundwerkstoffen umfangreiche Entwicklungspotenziale.
Der Markt für Technische Textilien ist sehr wachstumsstark, wobei bereits heute Technische Textilien über 50 % der Textilproduktion in Deutschland ausmachen. Innerhalb von Europa nimmt Deutschland im Marktsegment der Technischen Textilien eine Spitzenstellung ein. Diese Position soll durch die Entwicklung von neuen oder deutlich verbesserten Technischen Textilien unter Einsatz von Schlüsseltechnologien gestärkt und weiter ausgebaut werden. Der Erfolg deutscher Textilunternehmen auf dem Weltmarkt hängt entscheidend von ihrer Innovationskraft ab. Die FuE-Förderung im Rahmen der Bekanntmachung Technische Textilien soll hier nachhaltig unterstützen.
Zukunftsträchtige textile Innovationen werden insbesondere in den Bereichen Mobilität, Umwelt, Energie, Gesundheit und Sicherheit erwartet. Dies gilt für herkömmliche Technische Textilien genauso wie für die so genannten “non-wovens” (nicht gewebte Textilien), zu denen die Vliese und Filze sowie aus ihnen produzierte Verbundwerkstoffe gehören, deren Bedeutung sowohl in der Automobilindustrie wie auch im Dämmstoffmarkt stark zugenommen hat. Die Technischen Textilien leisten somit einen wichtigen Beitrag für nachhaltige Mobilitätskonzepte, zur CO2-Reduktion sowie zur Energie- und Ressourceneffizienz. Aber auch andere Anwendungsfelder wie z. B. die Umwelttechnik, die bislang kaum Anknüpfungspunkte mit der Textilindustrie hatten, verzeichnen aufgrund der vielfältigen Materialeigenschaften von Textilien wie Flexibilität, geringes Flächengewicht, extreme mechanische Belastbarkeit, Atmungsaktivität und Multifunktionalität deutliche Zuwachsraten. So werden Technische Textilien zunehmend für technische und industrielle Anwendungen wie Filter und Membranen, faserverstärkte Bauteile, Geo‑, Agrar- und Bautextilien entwickelt.
Im Rahmen dieser Bekanntmachung sollen Technologie- und Disziplin-übergreifende, integrierte Vorhaben entlang der Wertschöpfungskette unterstützt werden, die ein hohes wirtschaftliches Potenzial besitzen und die mit optimaler Hebelwirkung Wachstum und Beschäftigung fördern.
Gegenstand der Förderung
Gefördert werden risikoreiche und anwendungsorientierte industrielle Verbundprojekte, die ein arbeitsteiliges und multidisziplinäres Zusammenwirken von Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen erfordern. Die Vorhaben sollen dabei die gesamte Wertschöpfungskette von der Werkstoffherstellung über ‑verarbeitung bis zur Anwendung abdecken.
Für die Entwicklung von neuen oder deutlich verbesserten Technischen Textilien bestehen ausgehend von der Polymerchemie und Fasertechnologie über die textile Fertigung und Oberflächenausrüstung (Textilveredlung) bis hin zur Umsetzung in textilen Verbundwerkstoffen umfangreiche Entwicklungspotenziale.
Thematische Schwerpunkte sind u.a.:
Neue Faserentwicklungen:
- Entwicklung kostengünstiger Nanokomposite zur Herstellung von gut verarbeitbaren Synthesefasern, die sich durch verbesserte viskoelastische oder mechanische Eigenschaften auszeichnen oder über eine hohe Flammfestigkeit oder Leitfähigkeit verfügen
- Entwicklung von neuen Ausgangsmaterialien oder Spinnlösungen beispielsweise auf der Basis nachwachsender Rohstoffe zur Herstellung von Synthesefasern
- Entwicklung neuer Bikomponentenfasern mit verbesserten Eigenschaften
- Entwicklung von multifunktionellen Fasercoatings zur Herstellung von z. B. leitfähigen oder sensorischen anorganischen oder polymeren Hightech-Fasern
Ausrüstung und Oberflächenfunktionalisierung:
- Entwicklung von neuen Textilausrüstungen zur Generierung neuer technischer Textilprodukte mit wesentlich verbesserten oder bisher nicht darstellbaren Eigenschaften
- Nutzung der Nanotechnologie (z. B. Nanobeschichtungen, Nanostrukturierung oder Nanopartikel-funktionalisierte Beschichtungen) zur Veredelung der Textiloberfläche.
- Selbstorganisation von textilen Oberflächen beispielsweise durch Grenzflächenaktivität.
Entwicklung neuer Textilstrukturen:
- Entwicklung bzw. Nutzung neuer Materialien zur Herstellung von Multifunktions-Vliesstoffen
- Entwicklung von neuen textilen Flächengebilden (z. B. Gelege, Gewebe, Gewirke, Vliese) durch Weiterentwicklung textiler Herstellungsverfahren und Vliesstofftechnologien und/oder Einsatz neuer Ausgangsmaterialien
Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (mit Sitz und überwiegender Ergebnisverwertung in Deutschland), Hochschulen, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
Verfahren
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.