LuFo — Luftfahrtforschungsprogramm V‑2
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 14.10.2014
- Ende der Laufzeit
- 31.03.2020
- Einreichungsfrist(en)
-
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Beschreibung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt auch im zweiten Aufruf des fünften zivilen Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo V‑2) von 2016 bis 2019 Forschungs- und Technologievorhaben der zivilen Luftfahrt am Standort Deutschland. Auch dieser neue Aufruf soll die technologische Basis der Luftfahrtforschung in Deutschland festigen und unterstreicht die Bedeutung des Hochtechnologiebereichs Luftfahrt für die Wissensgesellschaft. Auch mit dem Aufruf LuFo V‑2 strebt das BMWi die Entwicklung eines nachhaltigen, wirtschaftlichen und effizienten Lufttransportsystems der Zukunft an.
Folgende Ziele werden verfolgt:
- Umweltfreundliche Luftfahrt
- Sichere und passagierfreundliche Luftfahrt
- Leistungsfähige und effiziente Luftfahrt
- Gesamtsystemfähigkeit
Diese vier Ziele führen zu einer nachhaltigen Stärkung und Erweiterung der bereits in der deutschen Luftfahrtindustrie vorhandenen Kernkompetenzen. Damit kann es gelingen, die Wertschöpfungsanteile der deutschen Luftfahrtindustrie an laufenden und künftigen Programmen zu vergrößern.
Schwerpunkte in LuFo V‑2:
- Verbreiterung der industriellen Basis der gesamten Luftfahrtbranche zur Sicherung und Erweiterung der Wertschöpfung am Standort Deutschland.
- Verstärkte Nutzung des Innovationspotenzials KMU sowohl durch deren Einbindung in Zulieferketten der Luftfahrtindustrie und der industrienahen Dienstleistungen als auch durch die Etablierung als Anbieter von innovativen Teilen und Ausrüstungen.
- Erhalt und Ausbau der Fähigkeit der deutschen Ausrüster- und Zulieferindustrie, um Luftfahrzeugsysteme und deren Komponenten in ihrem komplexen Zusammenwirken auf Gesamtluftfahrzeugebene bewerten und auslegen zu können (Gesamtsystembewertungsfähigkeit).
- Verstärkte Erschließung des weltweiten Wachstumspotenzials der Luftfahrtbranche durch engere Zusammenarbeit in Forschungs- und Technologieverbünden mit europäischen und vor allem internationalen Partnern (Internationalisierung).
- Weiterentwicklung und Validierung von innovativen Simulations- und Entwurfsverfahren für Luftfahrzeuge und die Erweiterung dieser Fähigkeiten auf die vollständige Kette intelligent vernetzter Entwicklungs‑, Fertigungs- und Instandsetzungsverfahren (virtuelles Produkt, Industrie 4.0), virtuell gestützte Schulungs- und Ausbildungssysteme.
- Abdecken der gesamten Innovationskette von der grundlagenorientierten Forschung über den Schwerpunkt der industriellen, anwendungsorientierten Forschung bis hin zur technologischen Risikominimierung in anwendungsnahen Demonstrationsvorhaben.
- Ausbildung von qualifizierten Nachwuchskräften im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zur Sicherung des Wachstumspotenzials der gesamten Luftfahrtbranche.
- Steigerung der Akzeptanz des Luftfahrtsystems in der Bevölkerung durch umweltfreundliche, lärmreduzierende, innovative Technologien.
- Weiterentwicklung von sicheren IT-Systemen in der Luftfahrt.
Diese technologiepolitischen Schwerpunkte sollen in folgenden vier Programmlinien umgesetzt werden, die die gesamte Forschungs- und Technologieentwicklung abdecken: 1. Ökoeffizientes Fliegen, 2. KMU, 3. Technologie, 4. Demonstration.
Gegenstand der Förderung
Gegenstand der Förderung sind Forschungs- und Technologieentwicklungsvorhaben. Die Vorhaben können von einem Antragsteller („Integralvorhaben“) oder im Verbund von mindestens zwei Verbundpartnern („Verbundvorhaben“) durchgeführt werden. Ein Verbund besteht dabei aus mindestens zwei Einzelvorhaben. Einer der Verbundpartner ist der Verbundführer.
- Programmlinie „Ökoeffizientes Fliegen“: Im Rahmen der grundlagenorientierten Programmlinie „Ökoeffizientes Fliegen“ fördert das BMWi Initiativen und Vorhaben der Wissenschaft zur akademischen Erforschung von Technologien mit einem Anwendungszeitraum von 2030 bis 2050. Gefördert wird das gesamte technologische Themenspektrum aller Disziplinen des Luftfahrtsystems. Übergreifendes Forschungsziel ist eine wesentliche Verringerung des Ressourcenverbrauchs bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung aller Elemente des Luftfahrtsystems. Langfristig soll ein emissionsneutrales Luftfahrtsystem angestrebt werden. Besondere Beachtung finden dabei Vorhaben mit großem und nachvollziehbarem Potenzial zur weiteren Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und des Fluglärms.
- Programmlinie „KMU“: Im Rahmen der anwendungsorientierten Programmlinie „LuFo KMU“ fördert das BMWi innovative KMU der Luftfahrtbranche. Förderfähig sind alle luftfahrtrelevanten Technologien, sowie die zugehörigen Fertigungsverfahren. Eingereichte Ideen stehen jedoch nicht mit solchen der Programmlinie „Technologie“ im Wettbewerb. Damit soll interessierten KMU Gelegenheit gegeben werden, in für sie attraktiven Produktnischen aktiv zu werden. In Verbundvorhaben dieser Programmlinie können neben KMU auch Wissenschaftseinrichtungen eigene Vorhaben als Skizzenbeiträge einreichen, um die Innovationen der beteiligten KMU wissenschaftlich abzusichern oder ggf. die notwendige Gesamtsystemkompetenz für den Verbund bereitzustellen. Der Verbundführer muss selbst ein KMU sein.
- Programmlinie „Technologie“: Gegenstand sind Vorhaben der industriellen und anwendungsorientierten Forschung und Technologieentwicklung. Die im Folgenden beschriebenen Themenfelder schließen innovative, umwelt- und ressourcenschonende sowie kosteneffiziente Fertigungs‑, Wartungs- und Instandsetzungsprozesse mit ein. Verbundführer können auch Zulieferer und/oder KMU sein. Themenfelder sind:
- Passagierfreundliche und ökoeffiziente Kabine, u.a. neue Materialien mit verbesserten Eigenschaften und effizientere, automatisierte Fertigungsverfahren (z. B. „schwarze“ Kabine, innovative Entwurfs‑, Fertigungs- und Reparaturverfahren, Tools, Methoden, leichte und recycelbare Materialien).
- Leistungsfähige, sichere und sparsame Systeme
- Leise und effiziente Antriebe (Aspekte von alternativen Kraftstoffen für die Luftfahrt sind nur insofern förderfähig, als dass sie direkt Fragestellungen der luftfahrtspezifischen Hardware betreffen.)
- Innovative Strukturen für Luftfahrzeuge
- Flugphysik
- Umweltfreundliche und allwettertaugliche Mehrzweckhubschrauber
- Sichere, effiziente und umweltverträgliche Luftfahrtprozesse und Flugführung
- Programmlinie „Demonstration“: Für weitere signifikante Effizienzsteigerungen künftiger Luftfahrzeuge wird es verstärkt darauf ankommen, aus einem integrierten Ansatz heraus, zu neuen, qualitativ hochwertigen Gesamtlösungen zu gelangen. Bauweise, Material und Fertigung verschiedener Systeme müssen in enger Abstimmung aus einer übergeordneten Sicht gestaltet werden. Mit dieser Programmlinie soll gezielt die Lücke zwischen industrieller Forschung und Technologieentwicklung und der Produktentwicklung geschlossen werden. Gefördert werden können Vorhaben, die bereits in relevanter, simulierter bzw. idealisierter Umgebung nachgewiesene Einzeltechnologien zu einem System oder einem relevanten Subsystem integrieren. Dieses sollte in einer operationellen Umgebung unter realen Bedingungen erfolgen.
Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind je nach Förderlinie Wissenschaftseinrichtungen und/oder Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit Sitz in Deutschland. Um die Einbindung von innovativen KMU in die Luftfahrtbranche zu intensivieren, ist für interessierte KMU und deren wissenschaftliche Forschungspartner eine neue Förderlinie für KMU eingerichtet worden.
Verfahren
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.