FONA3 — Begleitforschung zur FONA Strategie
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 20.01.2022
- Ende der Laufzeit
- 30.06.2024
- Einreichungsfrist(en)
In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 4. Mai 2022 Projektskizzen in elektronischer Form über das elektronische Antragssystem „easy-Online“ einzureichen ( easy ).
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Beschreibung
Der nachhaltige Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft ist ohne Forschung für den Wandel, transformatives Wissen und grüne Innovationen nicht zu bewältigen. Eine wirkungsorientierte Forschungsförderung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass individuelle Maßnahmen, Schwerpunkte und Programme strategisch gebündelt und an übergeordnete Ziele gekoppelt werden. Die Zielerreichung vielschichtiger Strategien und Interventionen nachzuvollziehen, ist eine besondere Herausforderung. Grund hierfür ist, dass auf operativer Ebene komplexe Interaktionen und Wechselwirkungen zwischen Einzelprozessen und ‑maßnahmen entstehen können, die sich mit gängigen Methoden und Instrumenten nicht abbilden lassen. Die Weiterentwicklung bestehender Ansätze, Standards und Kompetenzen soll dazu beitragen, das Monitoring und die Wirkungsanalyse komplexer Strategien und Interventionen für nachhaltige Entwicklung zu verbessern und an die Anforderungen der Praxis anzupassen.
Förderziel
Seit dem Jahr 2005 engagiert sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich in der „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA). Mit der Ende des Jahres 2020 veröffentlichten FONA-Strategie1 hat das BMBF seine Forschungsförderung zum Schutz des Klimas und für mehr Nachhaltigkeit an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ausgerichtet und die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; kurz: SDGs) in den Mittelpunkt gestellt. Damit unterstützt das BMBF auch die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS).
Vor diesem Hintergrund soll eine wissenschaftliche Begleitforschung gefördert werden, die Methoden und Ansätze für ein geeignetes Monitoring und eine vertiefte Wirkungsanalyse am Beispiel der FONA-Strategie entwickelt, erprobt und umsetzt. Ziel ist es,
- die mit der Umsetzung der FONA-Strategie beobachteten Fortschritte und Veränderungen kontinuierlich zu erfassen sowie
- über die Aktionen entstehende Wirkungsbeziehungen und Wechselwirkungen zu untersuchen.
Die Ergebnisse der Begleitforschung sollen dazu beitragen, Schlussfolgerungen über die Wirkungspotenziale und Wirkungsmechanismen von FONA zu ziehen, die auch in die weitere Ausgestaltung und Fortschreibung der FONA-Strategie einfließen können.
Gegenstand der Förderung
Gefördert wird ein Verbund- oder Einzelvorhaben, das Methoden und Ansätze entwickelt, erprobt und implementiert, um die Zielerreichung der FONA-Strategie prozessbegleitend nachvollziehen und unter Berücksichtigung wissenschaftsgestützter Aspekte in die gewünschte Richtung lenken zu können. Grundlage dafür sind die Entwicklung eines passenden Monitoringsystems und einer vertieften Wirkungsanalyse. Die Methoden und Ansätze sind so weiterzuentwickeln, dass sie sich auch auf andere Bereiche übertragen lassen.
Die Begleitforschung umfasst zwei Aufgabenbereiche:
a) Entwicklung und Durchführung einer vertieften Wirkungsanalyse für die FONA-Strategie auf Basis einer innovativen Methodik und eines passenden Monitoringansatzes
Dazu gehört:
- Erarbeitung eines umfassenden Wirkmodells für FONA inklusive Wirkungszielen, Wirkungslogik und Wirkungshypothesen sowie Darstellung des zeitlichen Horizonts von möglichen Wirkungen
- Entwicklung von auf die FONA-Strategie zugeschnittenen, praxistauglichen Bewertungskriterien sowie einer geeigneten Monitoring-Architektur
- Untersuchung und Beschreibung der Interaktionen, Kausalitäten und Synergien innerhalb von und zwischen Aktionen der FONA-Strategie
- Ergebnissicherung inklusive Sicherstellung der Übertragbarkeit und Verwertung der Erkenntnisse für künftige prozessbegleitende Wirkungsanalysen
Forschungsfragen können unter anderem sein:
- In welchem Maße unterstützt die FONA-Strategie die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit? Welchen Unterschied machen die Aktionen der FONA-Strategie für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft?
- Anhand welcher quantitativen und qualitativen Bewertungskriterien lassen sich die Fortschritte und Erfolge bei der Umsetzung der FONA-Strategie nachvollziehen? Welches Wirkungspotenzial geht von der FONA-Strategie aus und wie kann dieses im Sinne der Nachhaltigkeitsziele gesteigert werden?
- Wie kann der Beitrag der FONA-Forschung zur Umsetzung der Agenda 2030 und der DNS zuverlässig bewertet werden? Für welche SDGs entfaltet die FONA-Strategie eine besondere Hebelwirkung?
b) Analyse und Synthese der Erkenntnisse aus Monitoring und Wirkungsanalyse für die weitere Umsetzung, Ausgestaltung und Weiterentwicklung der FONA-Strategie
Dazu gehört:
- Unterstützung des strategisch-konzeptionellen Diskurses zur Weiterentwicklung der FONA-Strategie inklusive Erarbeitung von Vorschlägen zur Verstärkung von Synergie- und Wirkungspotenzialen
- Darstellung der Anschlussfähigkeit der FONA-Strategie an internationale und nationale Nachhaltigkeitsprozesse inklusive Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten bei der Anbindung an übergreifende Zielhierarchien und der kohärenten Umsetzung
- Bewertung der fach‑, sektoren- und institutionsübergreifenden Zusammenarbeit in FONA (inklusive Synergien und Komplementaritäten zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Koordination und Kohärenz zwischen verschiedenen Politikfeldern, Sektoren und Praxisakteuren)
- Analyse der mit FONA etablierten Verwertungsketten und Instrumente für den Praxistransfer (inklusive Politikberatung, wirtschaftliche Verwertung, kommunale Umsetzung)
Forschungsfragen können unter anderem sein:
- Inwieweit ist die FONA-Community ein integraler Bestandteil bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der DNS? Welche Synergien und Zielkonflikte greift sie auch kommunikativ wirksam auf, um zu einer erfolgreichen Operationalisierung der SDGs beizutragen?
- In welchem Maße werden die Kompetenzen und Kapazitäten in der deutschen Forschungslandschaft (universitär/außeruniversitär) durch die FONA-Strategie gebündelt? Wie ergänzen sich die in FONA geförderten Projekte mit institutionell geförderten Forschungsaktivitäten?
- In welchem Umfang haben sich mit der FONA-Strategie etablierte Verwertungsketten bewährt? In welchen Bereichen werden Wissen, Technologien und Innovation schneller (z. B. durch verbesserte Koordinierung und Zusammenarbeit mit Ressorts) in die Anwendung gebracht? Welche Förderinstrumente und Projektformate unterstützen in besonderer Weise eine rasche Wirkung für mehr Nachhaltigkeit?
- Welche Transfergremien (Plattformen, Netzwerke, Bund-Länder-Arbeitsgruppen, Verbände) werden in FONA genutzt und erweisen sich als effizient für den Praxistransfer? Wo räumt die Wissenschaft der Mitwirkung an Normung und Standardisierung einen hohen Stellenwert ein? Auf welche Anreizstrukturen stützt sich die Wissenschaft, um Transferaktivitäten stärker zu honorieren?
Für die Begleitforschung ist eine Laufzeit von vier Jahren vorgesehen. Die Durchführung erfolgt in enger Abstimmung mit dem BMBF und dem Projektträger.
Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind Einrichtungen wie Hochschulen und außerhochschulische Forschungs- und Wissenschaftsinstitute, Bundes- und Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben, Einrichtungen für Wissens- und Technologietransfer und deutsche Körperschaften des öffentlichen Rechts sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, darunter insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Verfahren
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt, bestehend aus Projektskizze und anschließendem förmlichen Förderantrag.