Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 05.10.2016
- Ende der Laufzeit
- keine Angaben
- Einreichungsfrist(en)
voraussichtlich Jan.-Feb. 2022
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Beschreibung
Der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis zeichnet herausragende Unternehmensbeispiele für rohstoff- und materialeffiziente Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen und anwendungsorientierte Forschungsergebnisse aus. Er ist ein wichtiger Baustein, um die Bedeutung der Rohstoff- und Materialeffizienz und deren Effekte sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft stärker in den Blickpunkt zu rücken. Seit 2011 zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie besonders innovative Lösungen für rohstoff- und materialeffiziente Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse aus.
Ausgezeichnet werden u. a. Produkte und Prozesse, bei denen Rohstoffe und Material besonders effizient verwendet bzw. genutzt werden. Angesichts der zunehmenden Nachfrage, Verteuerung und möglicherweise Verknappung von natürlichen Ressourcen, insbesondere den nicht erneuerbaren Rohstoffen, sind zudem intelligente Lösungen gefragt, die den Einsatz primärer mineralischer Rohstoffe reduzieren. Dabei sind Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wettbewerbsberechtigt, d. h. Maßnahmen, die sowohl bei der primären Rohstoffgewinnung als auch im Rahmen eines industriellen Produktionsprozesses bis hin zum Recycling realisiert werden.
Ziele des Wettbewerbs
Erklärtes Ziel des Wettbewerbs ist es, herausragende Lösungen zu prämieren, die aufzeigen, wie die Effizienz der Nutzung von Rohstoffen und Material gesteigert und somit die Kosten mit innovativen Ansätzen in Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Organisation in der Unternehmenspraxis einschließlich des Bereichs der Rohstoffgewinnung reduziert werden können. Dies sind beispielsweise Maßnahmen
- zur Rohstoffgewinnung und ‑aufbereitung mit optimierten Ausbringungsraten, auch von Beiprodukten oder zur Reduzierung von Reststoffen,
- zur Substitution von primären Rohstoffen,
- zum Produktdesign mit verringertem oder verändertem Rohstoffbedarf oder besserer Recyclingfähigkeit,
- zur Erhöhung der Lebensdauer von Produkten,
- zur Optimierung von Produktionsprozessen oder Einführung neuer Prozesse, die den Gesamtrohstoffbedarf senken,
- zur Neugestaltung des Produktionsumfelds, beispielsweise innerbetrieblicher Transport, Verpackungen,
- zum Recycling, zur Wiederverwendung und Kreislaufführung von Rohstoffen,
- zur Reduktion der Entsorgungs- und Emissionsmengen für flüssige, feste oder gasförmige Abfälle oder der Nutzung dieser Stoffe,
- bei denen Dienstleistungen mit reduziertem Materialaufwand erbracht werden.
Durch den Wettbewerb sollen noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade von mittelständischen Unternehmen sowie Wissenschaftler sensibilisiert werden, dass im Bereich der Rohstoff- und Materialeffizienz erhebliche betriebswirtschaftliche Potenziale verborgen sind.
Teilnahmebedingungen
Der Wettbewerb steht Unternehmen der Wirtschaft mit bis zu 1.000 Beschäftigten offen, die ihren Produktions‑, gegebenenfalls Entwicklungsstandort und ihren Firmensitz in Deutschland haben. Die Berechnung der Mitarbeiterzahlen erfolgt in analoger Anwendung der KMU-Definition der Europäischen Kommission. Einschränkungen hinsichtlich der Rechtsform bzw. des Jahresumsatzes oder der Jahresbilanzsumme bestehen nicht.
Auch Forschungseinrichtungen sind aufgefordert, sich mit neuen anwendungsorientierten Forschungsergebnissen zur Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz in der Unternehmenspraxis zu bewerben. Unter Forschungseinrichtungen sind beispielsweise Hochschulinstitute, Fachhochschulen, Fraunhofer Institute und Einrichtungen, Steinbeis-Zentren, gemeinnützige Forschungseinrichtungen zu verstehen.
Hinzu kommt, dass die Unternehmen die neu entwickelten, rohstoffeffizienteren Methoden, Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen bereits erfolgreich umsetzen oder zumindest in einem stabilen Pilotbetrieb anwenden. Das heißt, bewertbare Ergebnisse müssen bereits vorliegen. Die Verbesserung der Rohstoff- und Materialeffizienz kann im eigenen Unternehmen, bei Kunden oder bezogen auf die Wertschöpfungskette erzielt worden sein.
Die Bewerbungsunterlagen sind unter www.deutscher-rohstoffeffizienz-preis.de eingestellt
Jury
Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bewertet die Bewerbungen. Die fachliche Leitung der Jury hat die Deutsche Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe inne.