Schweiz: Start der Forschungsarbeiten im NFP66 „Ressource Holz“
31.05.2012
Als nachwachsender Rohstoff rückt Holz zunehmend in den gesellschaftlichen Fokus, weil es das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) speichert und Erdöl als Energieträger oder als Grundstoff für Chemikalien vermehrt ersetzen könnte. Hier setzen die 28 Projekte des NFP66 mit dem Ziel an, Wege aufzuzeigen, wie die Ressource Holz zukünftig intelligenter genutzt werden könnte. Dies untersuchen die Forschenden des NFP66 in drei Bereichen: Neue Wege im Holzbau In einem Bereich stehen Einsatzmöglichkeiten von Holz in Bau und Konstruktion im Mittelpunkt. Dabei geht es zum einen darum, die Materialeigenschaften von Holz als Bau- und Werkstoff gezielt zu verbessern. Gebraucht- und Restholz für die Bioraffinerie Im zweiten Bereich untersuchen die Forschenden verschiedene Ansätze, wie Gebraucht- und Restholz als Rohstoff für verwertbare chemische Substanzen und als Energieträger genutzt werden könnten. So entwickelt ein Forschungsteam bestehende Verfahren weiter, um synthetisches Erdgas aus Gebraucht- und Restholz herzustellen; ein anderes stellt künstliche Eiweisse her, mit denen Lignin leichter aus Holz herausgelöst werden kann. Lignin findet in der chemischen Industrie bei der Herstellung von Phenolen oder Lösungsmitteln Verwendung. Neuartige Materialien mit Holz Im dritten Bereich geht es darum, Technologien zu entwickeln, um neuartige Materialien auf Holzbasis herzustellen. Ein Forschungsteam des NFP66 erarbeitet beispielsweise ein Verfahren, um spezielle Holzplatten mit einem Schaumkern herzustellen. Diese sind leichter als herkömmliche Platten und eignen sich daher besonders gut für Mitnahmemöbel. Materialflüsse ganzheitlich betrachtet Eine intelligente Nutzung von Holz umfasst jedoch nicht nur dessen erweiterte Anwendung, sondern schliesst eine ganzheitliche Betrachtung der Materialflüsse mit ein. In zwei Projekten wägen die Forschungsteams mit Hilfe so genannter Lebenszyklusanalysen ab, wie gut sich Holz eignet, um beispielsweise Erdöl zu ersetzen und wie verschiedene Nutzungsformen sich optimal in einer Kaskade kombinieren lassen, um das im Holz gespeicherte CO2 möglichst lang zu binden. [gekürzt] Kontakt: Dr. Martin Riediker Präsident der Leitungsgruppe des NFP66 Tel.: +41619139373 E‑Mail: m.riediker@bluewin.ch Quelle: idw