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RWTH erforscht Plastikrecycling mit Mikroben
22.10.2020
Koordinator von MIX-UP — Kurzform für MIXed plastics biodegradation and UPcycling using microbial communities — ist RWTH-Professor Lars Blank vom Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie. Beteiligt seitens der Aachener Exzellenz-Uni sind weiterhin die Lehrstühle für Biotechnologie, für Technische und Makromolekulare Chemie sowie die Aachener Verfahrenstechnik. Ihr Ziel ist die mikrobielle Verwertung von Plastikabfällen hin zu wertigen Molekülen.
Biotechnologisches Plastikrecycling
„MIX-UP verwendet Kunststoffmischungen aus fünf der wichtigsten, auf fossilen Rohstoffen basierenden Kunststoffe und zukünftige biobasierte Kunststoffe für das biochemische Re- und Upcycling“, so Lars Blank. Der enzymatische Abbau von Kunststoffabfällen werde dabei mit der anschließenden Umsetzung, die durch trainierte Mikroben erreicht wird, in hochwertige Chemikalien und Kunststoffe kombiniert. Dazu erfolgt die Optimierung bereits bekannter kunststoffabbauender Enzyme hinsichtlich hoher spezifischer Bindungskapazitäten, Stabilität und katalytischer Wirksamkeit für ein breites Spektrum von Kunststoff-Polymeren unter hohen Salzkonzentrationen und Temperaturen. Darüber hinaus sind neue Enzyme mit Aktivitäten für hartnäckige Polymere zu isolieren.Das Projekt verbessert zudem die Produktion dieser Enzyme und entwickelt Enzymcocktails, die auf bestimmte Plastikmischungen zugeschnitten sind. „Freigesetzte Kunststoffmonomere werden gezielt durch stabile Mischungen von Mikroben als Nahrung genutzt, um unter anderem hochwertige Chemikalien oder mikrobielle Polyester zu produzieren“, erläutert Blank. Alle noch verbleibenden polymeren Reststoffe, die auf diesem Wege nicht aufgeschlossen werden können, werden nach einer chemischen Behandlung in den Prozess zurückgeführt.