Projekt: Innovationspotenziale der Normung (IPONORM)
06.08.2013
Um einen nachhaltigen Erfolg auf dem Markt zu sichern, sind Unternehmen darauf angewiesen, stets nach neuen Innovationsmöglichkeiten zu suchen. In diesem Zusammenhang identifiziert die wissenschaftliche Literatur eine Reihe von Innovationstreibern. Die Beispiele für diese Innovationstreiber lassen sich im Umfeld von Themengebieten finden wie innovativen Teams, Kreativitätstechniken und Innovationswettbewerben. Nichtsdestotrotz werden in der Praxis häufig die grundlegenden Innovationsmöglichkeiten übersehen, wie z. B. die Innovation durch Normen und Standards. Im Grunde repräsentieren Normen eine wichtige Quelle des kodifizierten Wissens. Obwohl sie entscheidend für den Unternehmenserfolg sind, können bisher nur wenige Unternehmen das volle Innovationspotenzial von Normen ausschöpfen, z. B. durch den Wissenstransfer aus den Normen. Dies liegt unter anderem daran, dass der Zusammenhang zwischen Normung und Innovation durchaus komplex ist und vielen auf den ersten Blick als überraschend erscheint. Auf der volkswirtschaftlichen Ebene wurde der Zusammenhang zwischen Normung und Innovation in einigen Studien untersucht und eine positive Korrelation festgestellt. Auf der Mikroebene, d.h. Unternehmensebene, bleibt die Frage jedoch offen, wie die Normung Innovation in Unternehmen, insbesondere KMUs, konkret fördert und freisetzt. Da Normung die Vereinheitlichung und Beständigkeit unterstützt, steht sie im Widerspruch zum klassischen Verständnis von Innovation als einem destruktiven Prozess. Da dieses Verständnis vom Innovationsbegriff in der Praxis durchaus noch präsent ist, wurde Normung in vielen Fällen nicht als Innovationstreiber wahrgenommen. Aktuelle wissenschaftliche Publikationen deuten eine Änderung dieser Haltung an, da Unternehmen sich verstärkt für Normung als eine wichtige Optimierungs- und Innovationsquelle interessieren. Aus diesem Grund griff das Projekt IPONORM eine aktuelle und neuartige Fragestellung auf, die den Zusammenhang zwischen Normung und Innovation untersucht. Die Grundannahme des Projekts ist, dass die Normung Innovationspotenziale besitzt. Als Innovationspotenziale werden Innovationsmöglichkeiten definiert, die zwar ungenutzt jedoch für das Unternehmen in einem bestimmten Kontext realisierbar sind.
Projektziel:
Das Projekt zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen Normung und Innovation aus der Mikroperspektive zu untersuchen sowie Empfehlungen für die Praxis und Politik zu erarbeiten. Der Fokus des Projekts liegt auf den Innovationspotenzialen, die vor allem in KMUs identifiziert und realisiert werden können. Folgende Fragestellungen wurden im Rahmen des Projekts bearbeitet:
Welche Innovationspotenziale besitzt Normung?
Was können KMUs tun, um diese Innovationspotenziale möglichst effektiv nutzen zu können?
Aufgrund ihrer Innovationsfähigkeit und der strategischen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft wurden fünf technologische Sektoren in die Untersuchung einbezogen: Biotechnologie, Nanotechnologie, Dienstleitungen, Sicherheit und Maschinenbau. Die finalen Ergebnisse des Projekts werden auf einer Abschlusskonferenz am 16. September 2013 vorgestellt. Weitere Informationen zum Projekt IPONORM erhalten Sie unter www.IPONORM.org Quelle: IPONORM/Fraunhofer — Zentrum für Mittel- und Osteuropa (MOEZ)