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Lupine bringt Vielfalt in einseitigen Energiepflanzenanbau
18.03.2019
Die Projektpartner erforschen darüber hinaus unter anderem die Silierfähigkeit des Erntegemischs und die Methanausbeute beim Vergären. Vorangegangene Versuche am JKI haben gezeigt, dass diese bei Lupinen zwar etwas niedriger liegt als bei Mais, doch im Gegensatz zum Mais wurde die Anden-Lupine für diese Nutzung bisher noch nicht züchterisch bearbeitet. Die Gasausbeute ließe sich also noch weiter verbessern, wenn die Projektergebnisse das zulassen. Die Anden-Lupine zeigt ihr hohes Biomassepotenzial, das für den Ertrag entscheidend ist, aufgrund ihrer Herkunft: „Sie ist an die kurzen Tage in den äquatornahen Regionen Südamerikas angepasst. Dort reift sie vergleichsweise schnell ab. Bei den längeren Tagen in Norddeutschland hingegen blüht sie
durchgängig von Juni bis zur Ernte im Oktober“, sagt Roux. Für Regionen mit kürzeren Tagen wie das bayerische Franken erproben die Wissenschaftler außerdem den Anbau von Hafer mit Weißer Lupine (Lupinus albus L.). Für beide Anbausysteme sollen durch die an die Zuchtmethodik der Hybridzüchtung angelehnte, optimierte Zusammenführung von Partnern die besten Kombinationen aus verschiedenen Sorten ermittelt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Anden-Lupinen über einen langen Zeitraum mit ihrem Nahrungsangebot für Hummeln, andere Wildbienen und viele weitere Fluginsekten attraktiv sein werden. „Da ist richtig was los im Bestand“, verweist Roux auf bereits durchgeführte Anbauversuche in Groß Lüsewitz. Einziger Wermutstropfen: „Für Honigbienen sind die Blüten nicht geeignet.“ Lupinen-Honig wird das Projekt also nicht erzeugen. Zum Projekt
Das Verbundprojekt „LuMi-opt – Züchtungsmethodisch optimierte Kombination von Gemengepartnern der Andenlupine und Mais sowie der Weißen Lupine und Hafer mit dem Ziel der Biomasseproduktion unter Nutzung ökosystemarer Leistungen der Lupine“ wird gefördert über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einer Gesamtsumme von 796.000 Euro. Es läuft vom 15. März 2019 bis zum 14. März 2022. Die Anbauversuche starten im März und April 2019. Quelle: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Pressemitteilung, 18.03.2019