Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per lo Studio dei Materiali Nanostrutturati hat in Zusammenarbeit mit der Université Laval in Québec ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Squalan entwickelt. Die vor allem in der kosmetischen Industrie und der Medizin eingesetzte Kohlenwasserstoff-Verbindung kann damit künftig kostengünstiger und umweltfreundlicher produziert werden.
Neuer Katalysator “SiliaCat”
Ausgangsprodukt für das beispielsweise bei Hautcremes oder Babyöl verwendete Squalan ist das seit Jahrzehnten aus Haifischleber und seit kurzem auch aus Olivenöl gewonnene Squalen. Neu ist die Extraktionsmethode, die auf der Vergärung von Rohrzucker beruht. Dabei wird das Squalen durch Hydrierung in Squalan umgewandelt. “Mithilfe des Katalysators ‘SiliaCat’ kann der Weichmacher hocheffizient unter Niederdruckbedingungen in kleineren und sicheren Anlagen hergestellt werden”, erkärt Projektleiter Mario Pagliaro. Ein weiterer Vorteil ist dem Experten nach die weitgehende Reinheit des Stoffes, der sich somit direkt und ohne weitere Verarbeitungsprozesse einsetzen lässt. Damit könnten die Gestehungskosten in der Feinchemie erheblich gesenkt werden. “Anders als bei den herkömmlichen Verfahren hat diese Methode keinerlei Umweltbelastung oder Eingriffe in das Ökosystem zur Folge”, fügt Pagliaros kanadischer Kollege Serge Kaliaguine ergänzend hinzu.
Internationales Forschungsprojekt
Beide Wissenschaftler arbeiten bereits seit Längerem mit Forschergruppen aus elf verschiedenen Ländern zusammen. Ziel ist es, unter Einsatz von Nanotechnologien neuartige und umweltfreundliche industrielle Fertigungsprozesse zu entwickeln. Einzelheiten der Forschungsarbeit sind in der internationalen Fachzeitschrift “ChemCatChem” nachzulesen. Quelle: pressetext.com (Harald Jung)