Industrielles Verbundprojekt am Fraunhofer LBF

Kunststofffrezyklate sind inzwischen in zahlreichen Branchen allgegenwärtig und ihre Nutzung nimmt immer weiter zu, nicht zuletzt aufgrund regulatorischer Auflagen. In Deutschland ist hier maßgeblich das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), einschließlich seiner Novellen zu nennen, auf europäischer Ebene sind es der Circular Economy Action Plan und die daraus abgeleitete Initiativen und Verordnungen. Hinsichtlich des Einsatzgebietes wird heutzutage aber auch erwartet, dass Rezyklate auch in technisch anspruchsvollen Anwendungen konkurrenzfähig einsetzbar sind.
Bereits die Identifikation und Bewertung geeigneter extrudierfähiger Sekundärmaterialien ist mit hohem Aufwand verbunden. Die nachgelagerten Schritte (z.B. Charakterisierung bzw. Qualitätskontrolle, Homogenisierung, etc.) sind ebenfalls aufwendig und häufig an die Sicherung großer Chargen gekoppelt. Die Komplexität erhöht sich nochmals durch die Variablen in der Compoundierung. Ob der Prozess jedoch erfolgreich ist, zeigt sich oftmals erst spät im Entwicklungs- oder Optimierungszyklus.
Mit ihrem Verbundprojekt möchte das Fraunhofer LBF umfangreiche Kenntnisse erarbeiten, die die Abhängigkeiten zwischen der Konfektionierungsform (z.B. Flakes, Mahlgut, Granulat), der chemischen Zusammensetzung der Eingangsmaterialien, Einflussgrößen während der Compoundierung (z.B. Anteil und Zustand Rezyklat, Re-Additivierung) und den resultierenden Anwendungseigenschaften, vor allem mit Blick auf das mechanische Verhalten sowie die Alterungsbeständigkeit illustrieren. Dies erfolgt am Beispiel ausgewählter Kondensationspolymere, die in technischen Anwendungen zum Einsatz kommen, wie z.B. Polyamide (PA), Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT) oder Polycarbonat (PC).
Das Projekt soll darüber hinaus auch als interdisziplinäre Plattform von Akteuren der gesamten Wertschöpfungskette dienen, um zielgerichtet Lösungsansätze für die sich rund um den Themenkomplex Kreislaufwirtschaft für technische Kunststoffe ergebende technische Problemstellung zu erarbeiten. Die Ermittlung des Anforderungsprofils und die Ausgestaltung der Arbeitspakete erfolgt in enger Abstimmung mit den Projektteilnehmern.
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