Zum 5. Mal erscheint das GoingPublic Special “Industrial Biotechnology”. Tatsächlich scheint zu diesem Jubiläum die Bioökonomie Fahrt aufzunehmen:
BioAmber hatte in den USA einen erfolgreichen Börsengang als Unternehmen der Industriellen Biotechnologie
Clariant (IBB-Netzwerkmitglied) und Mercedes-Benz setzen auf Sunliquid als Benzin der Zukunft
BASF produziert Bio-Butandiol in kommerziellem Maßstab (Ausgangspunkt vieler Chemikalien und Kunststoffe)
Global Bioenergies (IBB-Netzwerkmitglied) baut eine neue Bioraffinerie Anlage für Isobuten (Grundlage für Kunst- und Treibstoffe)
Venture Capital
Auch die Bundesregierung hat ein klares Bekenntnis zur Bioökonomie abgegeben. Durch Förderung der auf erneuerbaren Ressourcen beruhenden, rohstoffeffizienten Wirtschaft soll der Wandel vorangetrieben werden. Nun liegt es auch an den Investoren in innovative KMU zu investieren. Die politische Rückendeckung sollte der Finanzierung mehr Aufwind geben. Ungeachtet dessen ist in Deutschland der Anteil an Venture Capital weiter gefallen. Nur durch die Ausgabe weiterer Aktien konnte die Gesamtsumme der Finanzierungen um 15 % auf 277 Mio. EUR gesteigert werden, berichtet BIO Deutschland. Und der Anteil an industrieller Biotechnologie ist noch klein. Neidisch blickt die Branche in die USA: Vor knapp einem Jahr hat es dort mit BioAmber wieder einen Börsengang gegeben, der dem Unternehmen 80 Mio. USD eingebracht hat.
Förderung
Mit dem neuen EU-Förderprogramm Horizon 2020 werden KMU gestärkt. Sie können erstmals direkt Forschungsgelder erhalten. Immerhin 11,6 Mrd. der 70 Mrd. Euro sind hierfür vorgesehen. In dem public-private partnership Bio-Based Industries Consortium (BIC) sind bereits mehrere große und kleine Player der europäischen Bioökonomie, wie Clariant, DSM, Novozymes, Direvo, Dechema, BioPro, CLIB2021 und die IBB Netzwerk GmbH zusammengeschlossen. Das Research-to-Market-Gap soll so endlich geschlossen werden.
Success Stories
Nach der PlantBottleTM von Avantium und Coca Cola fiebert die Branche dem nächsten Blockbuster entgegen. Bis Ende 2014 soll für den Ausgangsstoff Succinic Acid eine Produktionskapazität von über 30.000 t in den USA und Europa entstehen. Diese kann für komplexe Synthesen von Feinchemikalien und zu Butanol, einem Stoff mit einer Welt-Produktion von 1,4 Mrd. t, weiterverarbeitet werden. Das ist die große Chemie, aber ebenso spannend sind Enzyme und Mikroorganismen in Kosmetik, Ernährung und der Lederindustrie.
Markt
Noch haben es reine Biotech-Unternehmen schwer sich zu behaupten. Es gibt die etablierten Enzymhersteller wie Novozymes, die auf Biotechnologie eingeschwenkten Chemie-Unternehmen wie DSM und Evonik. Die Aktienkurse junger Biotech-Unternehmen wie Amyris und Global Bioenergies besitzen eine hohe Volatilität. Das liegt u.a. daran, dass sich die Entwicklungen dieser jungen Unternehmen noch im Erprobungsstadium befinden und kein stabiler Cashflow aus marktreifen Produkten existiert. Viele der jungen Unternehmen haben sich finanzstarke Partner in etablierten Branchen, wie der Öl‑, Chemie‑, Auto- und Flugzeugindustrie gesucht, um Sicherheit zu gewinnen und durch Lizenz- und Meilensteinzahlungen ersten Cashflow zu generieren.
Zielgruppen
Branchenexperten der chemischen Industrie sowie Spezialisten angrenzender Industrien (wie z.B. Kosmetik, Textil, Papier oder Umweltschutz). Darüber hinaus wendet sich die Ausgabe an Entscheidungsträger aus der gesamten Biotechnologie branche sowie Zuliefer‑, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen, die ein hohes Interesse am Fortschritt der Industriellen Biotechnologie haben. Dazu zählen Investoren (institutionelle und private, Venture Capital-Gesellschaften, Business Angels), Entrepreneure, Start-ups, börsennotierte und etablierte nichtbörsennotierte Unternehmen, die Biotech-Community (BioRegionen, Businessplan-Wettbewerbe, Forschungseinrichtungen und Universitäten, Patentanwälte), Finanzindustrie, Politiker, Wissenschaftler, Verbände und weitere Multiplikatoren. Quelle: GoingPublic