Effiziente Herstellung von Biokraftstoffen der 2. Generation
18.06.2012
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 2,9 Mio. € geförderte Verbundprojekt „BioFuels 2021 – Innovative Biokraftstoffe aus der Bioraffinerie der Zukunft“ wurde am 31. Mai 2012 erfolgreich beendet: Mit innovativen Verfahrensansätzen konnte in dem von der Süd-Chemie AG (IBB-Netzwerkmitglied, jetzt: Clariant Produkte (Deutschland) GmbH) geleiteten Forschungsprojekt der Lignozellulose-Anteil von Pflanzen effizient für die Produktion von Biokraftstoffen, wie z.B. Zellulose-Ethanol, verwendet werden. Die in enger Zusammenarbeit mit KWS Saat AG, zwei Lehrstühlen der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Mikrobiologie und Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, beide IBB-Netzwerkmitglieder), mit der Universität Ulm, der Universität Rostock, der Justus-Liebig-Universität Gießen, des Forschungsinstituts biopos e.V. Potsdam und dem Energieinstitut Linz gewonnenen Erkenntnisse kommen in wirtschaftlichen Anwendungen der Süd-Chemie AG zum Einsatz. Für das Forschungsprojekt wurden Agrarreststoffe, wie Weizenstroh, sowie neuartige „Energiepflanzen“, wie beispielsweise bestimmte Zuckerhirse- und Energiemais-Arten, auf ihre Eignung für die Biokraftstoffgewinnung geprüft und eingesetzt. Pflanzen bestehen zu einem hohen Prozentsatz aus Lignozellulose, die der Pflanze Struktur und Festigkeit gibt. Zur Umsetzung von Lignozellulose in moderne Kraftstoffe wurden im Projekt entscheidend verbesserte biotechnologische und chemische Verfahren entwickelt. In der Vergangenheit konnten nur die C6-Zucker von Lignozellulose in Bioethanol umgesetzt werden. Im abgeschlossenen Projekt ist es den Projektpartnern zudem gelungen, auch andere in Lignozellulose enthaltene Bestandteile wie C5-Zucker und Lignin einer Umsetzung in Biokraftstoffe und Kraftstoffzusätze zuzuführen. Diese Ergebnisse werden zukünftig Anwendung in kommerziellen Verfahren finden. Neben der Entwicklung neuer technischer Verfahren konnte im Projekt auch der Beitrag der mit diesen Verfahren produzierten modernen Biokraftstoffe zur Einsparung von Klimagasen und Schonung der Umwelt eindrücklich aufgezeigt werden. Der Startschuss für das Projekt fiel im Januar 2009 mit dem Ziel, neuartige Verfahren zur Herstellung von Biokraftstoffen zu erforschen. „BioFuels 2021“ lief im Netzwerk der IBB und ist eines von 15 Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die innerhalb des Netzwerks gefördert wurden. Die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH ist aktives Mitglied im Netzwerk der IBB, das aus mehr als 80 Mitgliedern besteht.
Hintergrund:
Die IBB Netzwerk GmbH (früher: BioM WB GmbH) ist die Managementorganisation eines interdisziplinären Kompetenznetzwerkes der Industriellen Biotechnologie mit Mitgliedern aus der Großindustrie, mittelständischen Unternehmen (KMU) und Akademie. Die IBB unterstützt das Netzwerk in allen Belangen des Technologietransfers und der Öffentlichkeitsarbeit, fördert die internationale Sichtbarkeit der Netzwerkmitglieder und sucht den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Quelle: IBB Netzwerk GmbH/sv