Die Deutsche Bahn will bis zum Jahr 2040 Dieselkraftstoffe vollständig aus ihrer Flotte verbannen und ersetzen. “Unsere 3000 Dieselfahrzeuge sind bereits ab diesem Jahr nach und nach mit alternativen Kraftstoffen unterwegs”, sagte Bahn-Chef Richard Lutz. Das Unternehmen plant bereits die Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom. Nächster Schritt ist laut Lutz nun “die schrittweise Abschaffung des Diesels” bis 2040. Es sei eines der “zentralen ökologischen Vorhaben” der Bahn.
Der Konzern will dabei eigenen Angaben zufolge mit Biokraftstoffen arbeiten, die aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt werden sollen. Auf diese Weise stehe die Herstellung nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Vorhandene Dieselmotoren müssten dafür nicht umgerüstet werden.
Für ihr Vorhaben, bis 2040 klimaneutral zu sein, muss die Bahn zügig darangehen, ihre Loks umzurüsten. Allerdings liegt der wichtigste Part dabei auf dem Stromnetz. Im Fernverkehr fährt die Bahn nahezu vollständig unter der elektrischen Oberleitung, im Güterverkehr erreicht die Bahn nach eigenen Angaben 90 Prozent aller Zugkilometer elektrisch. Die Abkehr vom Diesel fokussiert sich daher auf den Nahverkehr, wo derzeit zwei Drittel der Strecke mit Strom versorgt werden. Seit Sommer 2020 testet die Bahn Ökodiesel, der CO2-Emissionen um 90 Prozent reduzieren soll.
Neufahrzeuge sollen den Angaben nach künftig nur noch mit Wasserstoff- oder Batterieantrieb angeschafft werden. Entsprechende Tests mit batteriegetriebenen Zügen sollen in den kommenden Monaten folgen.
Erst Mitte Januar hatte die Güterverkehrstochter DB Cargo angekündigt, mittelfristig sämtliche Dieselloks durch modernere Antriebe ersetzt zu wollen. Die Flotte soll unter anderem mit sogenannten Zwei-Kraft-Loks ergänzt werden. Diese können zwischen herkömmlichem Diesel- und modernem Elektroantrieb wechseln und damit sowohl auf elektrifizierten Gleisstrecken als auch auf Nebenstrecken ohne Oberleitung eingesetzt werden.