Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner weihte die Anlage am 6. Juli zusammen mit dem sächsischen Umweltstaatssekretär Fritz Jaeckel ein. Für den Bau der Forschungsanlage haben die Bundesregierung und das Land Sachsen rund 3,5 Millionen Euro investiert. „An einer verstärkten Nutzung von Biomasse und Biogas führt kein Weg vorbei, wollen wir die Energiewende zum Erfolg führen“, sagte Aigner. „Gerade Biogas ist vielfach einsetzbar und leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Deutschland“, so die Bundesministerin. Umweltstaatsekretär Jaeckel sagte, mit der Inbetriebnahme dieser Biogasanlage werde es möglich sein, Laborexperimente auf eine Forschungsanlage zu übertragen, die der Größe und Kapazität von Praxisanlagen entspreche. „Die Wissenschaftler in Leipzig können damit nun auch Effekte analysieren, die im Labormaßstab nicht erkennbar sind.“ Ziel sei es, neuentwickelte Sensoren und Messkonzepte sowie die jeweils optimale Fahrweise für verschiedene Ausgangsstoffe der Biogasanlage zu erproben. Ein zentrales Forschungsthema wird darüber hinaus die bedarfsgerechte Energiebereitstellung sein. Auch Untersuchungen zum Einfluss von Aufbereitungsverfahren für Substrate und Gärreste auf die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Biogasproduktion stehen auf dem Programm. Die Leipziger Forschungsbiogasanlage hat eine Leistung von 75 Kilowattstunden. Das Fermentationsvolumen beträgt knapp 900 Kubikmeter, verteilt auf sechs gasdichte Behälter und einen Lagerbehälter mit einem zusätzlichen Volumen von 180 Kubikmetern. Als Substrate kommen nachwachsende Rohstoffe, landwirtschaftliche Reststoffe und tierische Exkremente in einer Größenordnung von insgesamt bis zu 2000 Tonnen im Jahr zum Einsatz. Bioenergie macht in Deutschland bereits heute knapp 70 Prozent des Aufkommens aller erneuerbaren Energien aus. Mehr als 14 Prozent des erneuerbaren Stroms und fast zwölf Prozent der erneuerbaren Wärme werden derzeit aus Biogas gewonnen. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum wurde in Leipzig 2008 gegründet und ist eine Ressortforschungeinrichtung des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMELV). Quelle: biotechnologie.de/pg