Bereits in 2011 hatte die Bioenergie einen Marktanteil in Höhe von 8,2 % am bundesdeutschen Endenergieverbrauch, davon 6,1 % Marktanteil am bundesdeutschen Bruttostromverbrauch, 9,4 % Marktanteil am bundesdeutschen Wärmeverbrauch und 5,4 % Marktanteil am bundesdeutschen Kraftstoffverbrauch. Als Multitalent für die nachhaltige Strom‑, Wärme- und Kraftstofferzeugung werde die Bioenergie mittelfristig bis 2030 eine tragende und unverzichtbare Säule im Energiemix der Zukunft mit einem Marktanteil von mindestens 15 % darstellen. Unter Einbezug von Biomasse-Importen könne dieser Marktanteil sogar noch gesteigert werden, so der BBE. Gesicherte, verlässliche und stetige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen seien jedoch Grundlage für den weiteren Marktausbau der Bioenergie und damit einhergehenden Investitionen und neuen Arbeitsplätzen. Daher sei ein klares und deutliches Bekenntnis der Politik zu einem nachhaltigen Ausbau der Bioenergie notwendig und kein politischer Zick-Zack-Kurs, mahnte Helmut Lamp, Vorsitzender des Vorstandes des BBE. Besonderen Nachholbedarf bei der Energiewende sieht der BBE im Wärmemarkt. Der erneuerbare Wärmemarkt und auch der Biowärme-Markt stagnierten gegenwärtig. Dies liege an unzureichenden Anreizen und insbesondere an der Verzögerung von dringend notwendigen politischen Entscheidungen. Auch der Biokraftstoffmarkt stagniere. Biokraftstoffe seien jedoch ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie, die Energiewende müsse auch den Verkehrsbereich einbeziehen und Biokraftstoffe hier als real verfügbare Option für eine nachhaltige Mobilität nutzen, stellt der BBE seine Erwartungen heraus. Enttäuschung äußert der BBE, dass die Wiederbelebung des Reinkraftstoffmarktes, wie im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigt, bisher weder gelungen sei, noch überhaupt politische Initiativen zu erkennen seien, die dies bewirken könnten – auch nicht im Zuge der Energiewende, welche neben dem Wärmemarkt auch den Verkehrssektor auszublenden scheine. Als Lösungsvorschlag plädiert der BBE für einen Quotenhandel auf Basis vermarkteter Reinkraftstoffe oder höheren Beimischungsanteile wie z. B. B30, indem unter Berücksichtigung der zu erwartenden Biokraftstoff-Quotenlücke, zumindest in dieser Höhe Biodiesel, hydriertes Pflanzenöl (HVO) und Pflanzenölkraftstoff von der Steuer befreit würden. Weiterhin fordert der BBE eine schrittweise Anhebung der Biokraftstoffgesamtquote auf 8 % bis 2015 ein, so wie dies auch ursprünglich im Biokraftstoffquotengesetz als Zielmarke vorgesehen sei. Die Rückkehr zu diesem Ziel sei damit zu rechtfertigen, dass mittlerweile alle in Deutschland und Europa produzierten und gehandelten Biokraftstoffe einer Nachhaltigkeitszertifizierung unterliegen, betonte der BBE. [gekürzt] Kontakt: Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) Godesberger Allee 142 – 148 D‑53175 Bonn Telefon: (0228) 8100222 Telefax: (0228) 8100258 Email: info@bioenergie.de Internet: www.bioenergie.de Quelle: BBE