Ein Bio-Joghurt in einem Becher, der auf Mineralölbasis hergestellt wurde? Bio-Kunden erwarten zunehmend, dass Folien, Schalen, Flaschen und Beutel aus ökologisch und sozial vertretbaren Rohstoffen produziert werden und recycle- oder kompostierbar sind. Doch gerade den kleineren und mittleren Lebensmittelherstellern fällt es oft nicht leicht, aus der Fülle der Rohstoffe und Materialien die geeignete biobasierte Lösung herauszufiltern. Immer noch dominiert herkömmlicher Kunststoff den Markt. Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) hat jetzt ein Internettool entwickelt, mit dem Lebensmittelhersteller eine Entscheidungshilfe im Umgang mit biobasierten Kunststoffen an die Hand bekommen sollen. Das Tool erfasst Informationen und bewertet diese. „Es hilft, bei der Vielzahl der heute vorhandenen Biokunststoffvarianten Antworten auf wichtige Fragestellungen im Bereich Ökologie, Sozialverträglichkeit, Sicherheit & Technik sowie Qualität zu bekommen, sagt Renate Dylla, Projektleiterin. Das Projekt wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert. Das auf der Homepage der AöL installierte Tool ist seit Kurzem frei geschaltet. Basis des Instruments sind die derzeit am Markt wichtigsten fünf Stoffgruppen (neben biobasiertem PE und PET, cellulosebasierte Kunststoffe, PLA und Stärkeblends). Der Lebensmittelhersteller kann seine eigenen Schwerpunkte nicht nur in Bezug auf die Eigenschaften des Materials (zum Beispiel Reißfestigkeit, Bedruckbarkeit, Sauerstoffbarriere), sondern auch auf die ökologische und sozialverträgliche Erzeugung der Verpackungsrohstoffe setzen. Damit rücken dann Aspekte wie Vermeidung von Nahrungsmittelkonkurrenz bei der Herkunft des Ausgangsmaterials, GVO-freie Rohstoffe oder sozialverträgliche Erzeugung in den Fokus. Zusammen mit einer Checkliste, die Informationen des Tools mit eigenen, unternehmensspezifischen Bewertungen verbindet, entsteht am Ende ein praxistaugliches Ergebnis. Die komplette Pressemitteilung finden Sie unter www.aoel.org/fileadmin/download-presse-2015/AoeL_Bio-Kunststoffe_20150122.pdf Das Tool ist zu finden unter: www.aoel.org/index.php Quelle: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL)