Wie Bayer in einer Pressemeldung am 3. Juli bekannt gab, fallen darüber hinaus noch zusätzliche Meilensteinzahlungen an. Die im kalifornischen Davis angesiedelte AgraQuest konzentriert sich auf die Erforschung und Herstellung biologischer Pflanzenschutzmittel und nutzt dafür natürliche Mikroorganismen. “Die Akquisition ermöglicht Bayer Cropscience den Aufbau einer führenden Technologie-Plattform für biologische Produkte und die weitere Stärkung des strategisch wichtigen Obst- und Gemüsegeschäfts”, teilte der deutsche Konzern mit. Damit macht Bayer derzeit mehr als 25 Prozent des Umsatzes, will aber weiter wachsen. “In diesem Segment streben wir bis zum Jahr 2020 einen Jahresumsatz von drei Milliarden Euro an. Mit der Übernahme von AgraQuest unterstreichen wir unsere Wachstumsambitionen”, erklärte Sandra Peterson, CEO von Bayer Cropscience. Sie ergänzte, die Übernahme solle beim Aufbau einer Biotechnologieplattform helfen, um neue Produkte im Bereich Pflanzenschutz zu entwickeln. In den biotechnologisch hergestellten Pflanzenschutzmitteln von AgraQuest sind für die Zielpflanzen ungefährliche Bakterien gelöst, die — einmal in den Boden eingebracht — mit den dort vorhandenen pathogenen Keimen um Nährstoffe konkurrieren und sie so nach und nach verdrängen. Entsprechende von AgraQuest entwickelte Produkte werden zum Beispiel durch BASF oder DuPont vertrieben. Außerdem stellt AgraQuest Futterzusatzstoffe her. Seit 2010 nutzt die Bayer-Sparte Animal Health für seine Futtermittel einen von dem US-amerikanischen Unternehmen genetisch modifizierten Bakterienstamm (Bacillus subtilis QST713). Er soll den Schutz des Geflügels vor bestimmten Krankheiten verbessern. Für Bayer ist der aktuelle Deal nicht die erste Übernahme im US-amerikanischen Pflanzenschutzsektor. Schon 2009 hatte das Unternehmen dort für 250 Millionen Euro die Biotech-Firma Athenix Corp. zugekauft und so ein breites Entwicklungsprogramm im Bereich der Herbizidtoleranz und Insektenresistenz hinzugewonnen. Quelle: biotechnologie.de/bk