Erfurt. Das entfache stets aufs Neue die Debatte um eine Konkurrenz von Tank und Teller, sagte Reinholz. Eine Lösung dieses moralischen Problems könnte die Energiepflanze ‘Durchwachsene Silphie’ sein. “Die fressen nicht mal die Kühe”, sagt der Minister. Das Land fördert ein Forschungsprojekt zum Anbau. In diesem arbeiten das Thüringer Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe und das Erfurter Samenzuchtunternehmen N. L. Chrestensen zusammen. Es gehe darum, die Pflanze so zu kultivieren, dass sie ausgesät werden kann, was bislang noch nicht möglich ist. Derzeit sei nur ein Anbau durch Jungpflanzen möglich, was die Kosten treibt. Die liegen laut Reinholz bei rund 4600 Euro je Hektar. Das Interesse an der Silphie ist groß, versicherte Wolf-Dieter Blüthner, der für die Zucht zuständig ist. Das Unternehmen habe bereits Jungpflanzen nach Österreich, Spanien, Luxemburg, Polen, Litauen, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande geliefert. In Thüringen wächst die Staude, die bis zu 3 Meter hoch wird und bis zu 12 Jahre an einem Standort steht, derzeit auf einer Fläche von rund 20 Hektar. Die sind auf neun Agrarbetriebe im Altenburger Land, im Saale-Holzland-Kreis, in Gotha, Mühlhausen und Erfurt verteilt. Man habe unterschiedliche Regionen ausgewählt, um Erkenntnisse zu gewinnen. Die Versuche mit dem Saatgut der Silphie laufen, bestätigte Torsten Graf von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Die Drillsaat sei gegenwärtig in der Praxiserprobung. Allerdings sei das Keimverhalten der Pflanze im Freiland anders als im Labor, wo die Zucht gelingt. Ein Vorteil der Pflanze liegt laut Torsten Graf darin, dass ihr Anbau auf schwierigen Böden, in Hanglagen oder wasserarmen Regionen gelingt. Kälte und Schnee können den Pflanzen nichts anhaben. Geerntet werden kann sie ab dem 2. Anbaujahr im September. Die Blüten ähneln denen einer Sonnenblume, sind aber kleiner. Quelle: thueringer-allgemeine.de