9. Internationaler Kongress “Forum Life Science 2015”
30.01.2015
Eine stark wachsende Bevölkerung, begrenzte Ressourcen, eine alternde Gesellschaft sowie die Zunahme schwerer Erkrankungen sind heute globale Herausforderungen. Die Pharmaindustrie entwickelt Lösungen mit neuen Behandlungsmöglichkeiten durch spezifische Wirkstoffe, die Nahrungsmittelhersteller mit ausgefeilten Ernährungskonzepten und die Industrielle Biotechnologie mit cleveren Ansätzen für die Nutzung biogener Rohstoffe. In allen Bereichen geben Fortschritte in den Biowissenschaften dabei maßgebliche Impulse. Zu diesen Themen stellt Bayern Innovativ neueste Entwicklungen auf dem Internationalen Kongress „Forum Life Science“ am 11./12. März 2015 an der TU München in Garching vor. In den drei parallelen Vortragsreihen „Pharma Development”, „Food & Nutrition” und „Industrial Biotechnology” präsentieren über 60 Referenten zukunftsweisende Ansätze sowie deren Umsetzung in innovative Technologien und neuartige Produkte. Zusätzlich stellen sich Unternehmen und Institute in mehreren Elevator Pitches vor. Der Kongress findet bereits zum 9. Mal statt und hat sich mit zuletzt über 1.000 Teilnehmern aus zahlreichen Ländern und über 100 Ausstellern zu einem führenden Treffpunkt für branchenübergreifende Vernetzung in den Life Sciences entwickelt. Für die Key Notes am ersten Vormittag konnte das Plenum wieder hochkarätig besetzt werden: Nach Einführungen durch den Präsidenten der TU München, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, und den Bayerischen Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer referiert der Physik-Nobelpreisträger (Entwicklung der Rastertunnelmikroskopie) sowie CTO und Gründer der Definiens AG, Prof. Dr. Gerd Binnig, über „Tissue Phenomics, Big Data and Personalized Medicine“. Dr. Holger Zinke, Vorsitzender des Vorstands, BRAINAG stellt völlig neue, branchen- und technologieübergreifende Allianzen vor, mit der sich eine biobasierte Industrie umsetzen ließe. Erneut wird während des Kongresses der German Life Science Award durch die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) e. V. an talentierte Nachwuchsforscher verliehen. Den mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis für herausragende Leistungen in den Biowissenschaften stiftet Roche alle zwei Jahre.
Themenbeispiel Industrial Biotechnology
Die Zahl der Flüge wächst stetig, so auch der Treibstoffbedarf und die damit verbundenen Emissionen. Die Idee von Biokraftstoffen für Kraftfahrzeuge will das „AlgenFlugKraft-Projekt“ nun auf die Luftfahrt übertragen – und mittels Mikroalgen „grünes“ Kerosin herstellen. Das von der Technischen Universität München (Fachgebiet Industrielle Biokatalyse — IBB-Netzwerkmitglied) geleitete Projekt bündelt Kompetenzträger aus Wissenschaft, Großindustrie und KMU; zu den Partnern gehört u. a. der Luftfahrtkonzern EADS. Für Forschungsarbeiten bauen die beiden genannten Projektpartner aktuell ein Algentechnikum am Standort Ottobrunn. Das Konzept “Green Aerospace” sieht erstmalig Machbarkeitsstudien vor.
Ziele des Kongresses
Dieser im Abstand von zwei Jahren ausgerichtete internationale Kongress vermittelt Information über neueste Entwicklungen aus Wirtschaft und Wissenschaft und ermöglicht den aktiven Austausch von Erfahrungen. Daraus lassen sich gezielt neue interdisziplinäre Kooperationen anbahnen – für die nächste Generation innovativer Produkte in den Life Sciences. Zielgruppen sind Experten und Anwender der Biotech‑, Chemie‑, Pharma‑, und Lebensmittelindustrie sowie der Agrarwirtschaft, der Analytik, des Anlagenbaus und der Verfahrenstechnik. Der Kongress wird von der Bayern Innovativ GmbH, Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer des Freistaates, konzipiert und organisiert und durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Energie, Medien und Technologie gefördert. Mit dem Kongress werden auch die Ziele der Cluster-Offensive mit den bayernweiten Clustern Biotechnologie, Ernährung und Chemie unterstützt. [gekürzt] Quelle: idw