5,5 Prozent: EU-Parlament will Biosprit-Anteil deckeln
12.07.2013
Brüssel — Der Einsatz von Biodiesel und Bioethanol soll in den kommenden Jahren nicht weiter erhöht werden. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments sprach sich heute für eine Deckelung aus.
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments (EP) deckelt den Anteil der Pflanzentreibstoffe auf 5,5 Prozent (%) des Energieeinsatzes im Jahr 2020. Erst nach langen Debatten einigten sich die Fraktionen im Europaparlament auf einen Kompromiss. Die französische Berichterstatterin Corinne Lepage hatte eine Begrenzung der konventionellen Biotreibstoffe auf fünf Prozent vorgeschlagen. Der EP-Agrarausschuss, der EP-Industrieausschuss und verschiedene Abgeordnete der Christdemokraten im Umweltausschuss lehnten dies ab, vor allem um bereits getätigte Investitionen zu schützen. Man einigte sich am Vorabend zur Abstimmung in dieser Woche in Brüssel auf 5,5 %. Also von dem vereinbarten 10 %-Anteil an erneuerbarer Energie im Jahr 2020 im Verkehrssektor dürfen bis zu 5,5 % aus Biodiesel und ‑ethanol kommen.
Für eine neue Generation von Biotreibstoffen, die nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung steht, soll nach dem Wunsch des EP-Umweltausschusses ebenfalls eine Quote eingerichtet werden. Mindestens zwei Prozent des 10 %-Zieles im Verkehrssektor sollen mit Biotreibstoffen der zweiten Generation abgedeckt werden. Dabei sollen Biokraftstoffe aus Stroh oder Gülle, aus alten Speiseölen sowie Tierfetten zweifach angerechnet werden. Biosprit aus Algen oder Bakterien soll gleich vierfach zählen.