„Die biobasierte Wirtschaft bietet eine große Chance, industrielles Wachstum nachhaltig zu gestalten“, so Wanka am 13. Juni im Rahmen eines Besuchs beim Bioökonomierat. Die Ministerin sicherte zu, dass die Bundesregierung ihre Politik hierauf ausrichten werde und für die bisherige und künftige Unterstützung durch den Bioökonomierat sehr dankbar sei. Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der “Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030” mit dem Ziel, optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen für eine biobasierte Wirtschaft zu schaffen. Nachdem der erste Bioökonomierat im Frühjahr 2012 seine Arbeit planmäßig beendete, nahm ein neues Gremium unter gleichem Namen im Sommer 2012 seine Arbeit auf. Bei der personellen Zusammensetzung der 17 Ratsmitglieder wurden die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigt. Im Fokus der aktuellen Beratungen stand die Wettbewerbspolitik und mögliche soziökonomische Auswirkungen einer biobasierten Wirtschaft. Diese setzt nicht mehr auf die Verwendung fossiler Rohstoffe, sondern auf biologische Ressourcen. „Neue Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe bereichern die starke Position Deutschlands im internationalen Wettbewerb um nachhaltige Produktionsprozesse und biobasierte Erzeugnisse“, so der Ratsvorsitzende Joachim von Braun. Einige neue Produkte hatte der Rat zu einer kleinen Produktschau zusammengetragen – etwa eine Motorabdeckung aus Biopolyamid, die bereits in der Serienfertigung eines Mittelklassewagens verwendet wird oder Speiseeis aus Lupinenprotein (Anm.: von unserem Netzwerkmitglied Fraunhofer IVV), das auch für Menschen mit Gluten- oder Laktose-Unverträglichkeit genießbar ist. Weitere gezeigte Beispiele waren Biokerosin, „Biokohle“ aus gepressten Pflanzenresten, ein iPhone-Blutzuckermessgerät auf Basis eines enzymatischen Messsystems, ein Eigentumsmarkierungsset mit künstlicher DNA oder der erste bakteriell hergestellte Spinnseidenfaden. (Anm.: Netzwerkmitglied AMSilk) „Die wissensbasierte Bioökonomie ermöglicht Produkte mit neuen Eigenschaften, die echte Alleinstellungsmerkmale mit sich bringen“, bekräftigte die Ratsvorsitzende Christine Lang. Die Bioökonomie reduziere sich nicht allein darauf, Erdöl und Erdgas zu ersetzen. Gerade für einen Hochtechnologie-Standort wie Deutschland böten völlig neue, biobasierte Produkte gute Chancen, eine führende Position in Forschung und Entwicklung in wirtschaftlichen Erfolg umzumünzen. Es gelte dabei jedoch stets, den wissenschaftlichen Fortschritt mit der gesellschaftlichen Realität in Einklang zu bringen, so Wanka. Quelle: biotechnologie.de