Aktuelles
Revolution auf dem Rohstoff- und Energiemarkt durch effiziente und kostengünstige CO2-Nutzung
02.07.2015

- Carbon Recycling International (CRI) (Island) ist weltweit führend im Bereich Power-to-Methanol-Technologie: Das Unternehmen produziert Methanol aus Kohlendioxid, Wasserstoff und Elektrizität zur Energiespeicherung, Effizienzsteigerung und für Kraftstoffanwendungen. CRI agiert als Technologielieferant für Unternehmen des Energiesektors sowie produzierende Industrien. In der erweiterten Produktionsanlage in Svartsengi werden jährlich rund 4.000 Tonnen Methanol produziert. Weitere Anlagen auf Basis dieser Technologie sind bereits in Deutschland (gefördert durch Horizon2020), Spanien und Belgien geplant. Referent: K‑C Tran (CEO)
- NewCO2Fuels (Israel) hat eine innovative Technologie zur Umwandlung von Kohlendioxid aus Industrieanlagen und Wasser in Syngas entwickelt. Dieses wird mit bereits verfügbaren Technologien zur Produktion von synthetischen Kraftstoffen und Chemikalien verwendet. Durch die Nutzung überschüssiger Wärme aus Industrieprozessen kann Synthesegas, mit einem Wirkungsgrad von 40 Prozent, in Methanol umgewandelt werden. Dank des hohen Effizienzgrades der NFC Technologie können nach Angaben des Unternehmens diese Kraftstoffe und Chemikalien auch ohne Förderung mit aktuellen Marktpreisen konkurrieren. Gefördert wird das Projekt durch den Israelischen Energiesektor, das israelische Ministerium für Energie und die BIRD Foundation. Referentin: Julie Horn (Business Development Manager)
- Covestro (ehemals Bayer MaterialScience) (Deutschland) nutzt Kohlendioxid zur Produktion von Basischemikalien für hochwertige Kunststoffe. Aktuell befindet sich die Anlage noch in Fertigstellung, doch der Produktionsstart rückt immer näher: Im Herbst soll als letztes Teil ein CO2-Tank eingebaut werden, danach kann 2016 in Dormagen die Herstellung von CO2-basierten Polyurethanen beginnen. Die Produktionskapazität beträgt rund 5.000 Tonnen pro Jahr. Gleichzeitig werden weitere Wege, Kohlendioxid zur Herstellung von Chemikalien und Werkstoffen zu nutzen, entwickelt. Gefördert wird dieses Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Referent: Dr. Christoph Gürtler (Leiter des Katalyseprogrammes)
- sunfire (Deutschland) produziert synthetischen Kohlenwasserstoff wie Kerosin, Benzin und Diesel („Power-to-Liquids“) aus CO2 und Wasser mithilfe von regenerativ erzeugtem Strom im industriellen Maßstab. Hochtemperatur-Brennstoffzellen, Hochtemperatur-Elektrolyse sowie Fischer-Tropsch-Synthese ermöglichen so die Kraftstoffproduktion. Zu den strategischen Partnern zählen unter anderem AUDI und Boing. Der hochreine, schwefelfreie, synthetische Kraftstoff überzeugt mit besonders umweltfreundlichen Eigenschaften und garantiert eine effiziente Motorenleistung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Referent: Christian von Olshausen (CTO)
- CarbonOrO (Niederlande) hat eine CCU-Technologie zur Freigabe von CO2 bei niedrigen Temperaturen entwickelt. Die Niedrigtemperaturlösung (ca. 70°C) beruht auf Aminen, Polymeren und verschiedenen Lösungsmitteln. Durch die Nutzung von Restwärme kann die Amin-Gaswäscheanlage eigenständig ohne Zufuhr zusätzlicher Wärme funktionieren. Damit ist diese Technologie die Go-to-Alternative der CCU-Industrie. Referent: Pieter Verberne (Gründer und Geschäftsführer), früherer Geschäftsführer bei AkzoNobel und COO des Energieunternehmens APX.
- Joint Center for Artificial Photosynthesis (JCAP) (USA) ist das landesweit größte Forschungsprogramm zur Entwicklung künstlicher solarer Brennstoffe. JCAP ist der zentrale Knotenpunkt für Forschungsteams in den Vereinigten Staaten, deren Schwerpunkt auf der Suche nach dem großen wissenschaftlichen Durchbruch zur Produktion flüssiger Kraftstoffe durch künstliche Photsynthese (Solar-to-hydrogen) liegt. Wissenschaftler des JCAP entwickelten „künstliche Blätter“, mit denen die natürlichen Photosyntheseprozesse von Pflanzen zur Umwandlung von Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid in Sauerstoff und Brennstoffe in Form von Kohlenhydraten oder Zuckern, nachgeahmt werden können. Referent: Prof. Dr. Nathan Lewis (Wissenschaftlicher Leiter JCAP, Co-Leiter des JCAP Light Capture and Conversion Project)
- Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) (Südafrika) untersucht das Nutzungspotenzial von Wind, Solar sowie anderen erneuerbaren Energien im Rahmen von „Power-zu‑X“ in Südafrikas Verfahrensindustrie. Das Ziel ist die nationale Wettbewerbsfähigkeit in der Weltwirtschaft zu verbessern. Die Forscher fanden heraus, dass die erneuerbare Energie, die Südafrikas erste Wind- und Solarprojekte (Photovoltaik-Parks) generieren, dem Land schon jetzt 0,8 Milliarden mehr einbrachten, als ihre Errichtung in 2014 kostete. Das zukunftsweisende Konzept wird erstmals in Europa vorgestellt. Referent: Prof. Dr. Tobias Bischof-Niemz (Centre Manager: Energie)