Rat fordert Politik zu mehr Engagement für Bioökonomie auf
17.12.2013
„Mit der Nationalen Forschungsstrategie und der Politikstrategie wurden in der vergangenen Legislaturperiode wichtige Weichen gestellt. Dies reicht aber noch nicht“, sagte Prof. Dr. Joachim von Braun, Vorsitzender des Rates auf einer Sitzung des Expertengremiums Ende November. Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen für nachhaltiges Wachstum durch Bioökonomie sei keineswegs ein Selbstläufer, sondern bedürfe des konsequenten Engagements Deutschlands und seiner internationalen Partner. Die Bioökonomie trägt dazu bei, die Umwelt zu schützen, die Energiewende zu realisieren und durch strategische Forschung die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Aus Sicht des Rates besteht Korrekturbedarf in einer fehlgelenkten Bioenergiepolitik, die nicht nur zu extensiven Monokulturen in der Landwirtschaft führt, sondern auch eine Quoten- und Subventionspolitik für landwirtschaftliche Güter fördert, die nicht kohärent mit internationaler Ernährungssicherung ist. Stattdessen sollten zusätzliche Anreize für eine bioökonomische Innovation in der Industrie geschaffen werden. „Die Bioökonomie ist Teil einer modernen Rohstoffpolitik, die Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern macht“, betonte die Ratsvorsitzende Prof. Dr. Christine Lang. Die Bioökonomie transformiere wichtige Wirtschaftsbereiche wie die Chemie‑, die Kunststoffindustrie und die Energiewirtschaft. Dazu seien vermehrte Forschungsinvestitionen in die Bioökonomie notwendig, für die der Rat konkrete Vorschläge gemacht hat, die in der neuen Legislaturperiode umgesetzt werden sollten. „Die Bioökonomie hat eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Mit konsequentem Handeln kann die neue Bundesregierung Deutschland in den kommenden vier Jahren langfristige Wettbewerbsvorteile sichern und auch eine lebenswerte Umwelt für künftige Generationen erhalten“, so von Braun. Daher müsse die kommende Bundesregierung die Bioökonomie in das Zentrum ihres Handelns für nachhaltiges Wachstum stellen. Quelle: Bioökonomierat