Neues HORIZON2020-Verbundprojekt zu BIOPLASTIK: HAW Hamburg wirbt 8,4 Millionen Fördermittel ein
07.06.2019
Die HAW Hamburg ist Konsortialführer des internationalen Verbundprojektes BIOPLASTICEUROPE. Das Partnerkonsortium untersucht Probleme, die mit der Behandlung und Entsorgung von Plastikabfällen einhergehen. Dazu sollen Innovationen im Bereich der Produktion von Bioplastik angestoßen werden. Das Verbundprojekt mit einem Gesamtvolumen von 8,4 Millionen Euro umfasst 22 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden aus elf Ländern. Weitere 20 Netzwerkpartner, darunter Unternehmen wie TetraPak und Adidas sind ebenfalls involviert. Der geplante Start des vierjährigen Forschungsprojekts ist im Herbst 2019. Projektkoordinator ist Prof. Dr. Dr. Walter Leal, ansässig an der Fakultät Life Science der HAW Hamburg und Leiter der European School of Sustainability Science and Research (ESSSR). Ebenso ist Frau Prof. Dr. habil. Gesine Witt, Professorin für Umweltchemie an der HAW Hamburg, an dem Projekt beteiligt. Koordinator Professor Dr. Walter Leal, den diese gute Nachricht überaus erfreut, erläutert: „Es reicht nicht mehr aus, den Plastikverbrauch zu reduzieren. Dies ist zwar ein wichtiger Schritt, genauso aber müssen neuartige Plastikersatzstoffe hergestellt werden, und zwar mit biobasierten Materialien. Das ist ein Plastik, das auf Basis nachwachsender Rohstoffe erzeugt wird, biologisch abbaubar ist und somit für die Fauna, Flora und die Gesundheit von Menschen weniger Gefahren darstellt.“ Prof. Dr.-Ing. Thomas Netzel, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Internationales, freut sich ebenfalls über das europäische Forschungsprojekt HORIZON2020 an der HAW Hamburg: „Die HAW Hamburg arbeitet seit Jahren konsequent daran, europäische Fördermittel einzuwerben. Dass wir mit dem Projekt BIOPLASTICEUOROPE einen solchen Erfolg erzielen konnten, ist das Ergebnis sorgfältiger Vorarbeit vieler Kolleginnen und Kollegen an der HAW Hamburg.“ Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan ergänzt: „Als vor wenigen Wochen ein Tauchboot einen neuen Tiefenrekord aufgestellt hat, haben die Forscher elf Kilometer tief am Meeresboden eine Plastiktüte gefunden. Das zeigt drastisch: Plastikmüll ist ein riesiges, globales Problem. Wenn unser Planet nicht daran ersticken soll, brauchen wir dringend alternative, umweltverträgliche Materialien. Ich freue mich, dass die HAW Hamburg dieses vielversprechende internationale Projekt koordiniert, das einen wichtigen Lösungsbeitrag liefern kann.“ (http://bit.ly/2WOr0b3) Plastikabfälle stellen eine große Gefährdung für die Umwelt und damit auch für die menschliche Gesundheit dar. Knapp 70 Prozent der rund 10 Millionen Tonnen Müll, die jährlich in die Weltmeere gespült werden, bestehen aus Plastik. Mit Plastikmüll verbundene Probleme haben mittlerweile ein solches Ausmaß erreicht, dass die Vereinten Nationen Alarm geschlagen haben. Alle Länder sind aufgerufen, sich dringend an der Bekämpfung des Problems zu beteiligen. Neben der Bundesregierung, die vor kurzem konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs von Plastik angestoßen hat, trägt auch die Europäische Union dazu bei, dem Plastikmüll den Kampf anzusagen. Quelle: HAW Hamburg, Pressemitteilung, 07.06.2019