Aktuelles
Neue Förderinitiative der DBU
09.07.2012
Ausgangslage
Die Herstellung von Arzneimitteln ist mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden. Für die Herstellung von 1 kg Arznei werden durchschnittlich 3,2 kg Lösungsmittel und 5,4 Liter Wasser verbraucht sowie 5,4 kg Abfall entsorgt. Nach Anwendung werden die Substanzen und ihre Metaboliten ausgeschieden und können somit in die Umwelt gelangen. Heute lassen sich Arzneimittelrückstände in Böden, Oberflächen‑, Grund- und Trinkwasser nachweisen. Sie stellen langfristig ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar und schädigen nachweislich die Umwelt. Eine nachhaltige Pharmazie (sustainable pharmacy) hat nicht nur die erwünschte Wirkung der Arznei im Blick. Sie zielt auch auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die effiziente Herstellung und eine möglichst emissionsarme Anwendung der Wirkstoffe ab und trägt so zum Schutz der Umwelt bei.Ziel der Initiative ist
- die Vermeidung und Verminderung von Arzneimittelrückständen in der Umwelt sowie
- die ressourcenschonende und emissionsarme Herstellung von Arzneimitteln (so weit wie möglich tierversuchsfrei).
Vorrangig werden Projekte gefördert, die sich durch folgende Merkmale auszeichnen:
- Entwicklung neuer umweltfreundlicher Synthese- und Aufreinigungsverfahren mittels Methoden der Green Chemistry,
- Entwicklung neuer umweltfreundlicher Synthese- und Aufreinigungsverfahren mittels Methoden der industriellen Biotechnologie,
- Verbesserung der Absorption und Metabolisierung des Wirkstoffes im Körper,
- Verminderte Emission durch Änderung der Formulierung, Darreichungsform (Galenik) bzw. Applikationsform,
- Substitution umweltproblematischer durch umweltfreundlichere Hilfsstoffe.