Innovationsbudgets der deutschen Industrie wachsen um rekordverdächtige 14,8 Prozent
05.11.2012
Deutschlands Industrie erweist sich mitten in der Eurokrise als das Paradebeispiel für eine antizyklische Investitionsstrategie bei Produkt- und Marktinnovationen. Während sich 2011 in Gesamteuropa die Budgets für Forschung und Entwicklung (F&E) lediglich um 5,4 % und weltweit um 9,6 % erhöhten, steigerten die deutschen Unternehmen diese Ausgaben um eindrucksvolle 14,8 %. Mit einem kumulierten F&E‑Volumen von 44,3 Mrd. US$ steht Deutschland 2011 damit für 7,4 % (2010: 7 %) der weltweiten F&E‑Investitionen in einer Gesamthöhe von 603 Mrd. US$. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich klar vor Frankreich (32,3 Mrd. US$; +8,8 %) und der Schweiz (30,2 Mrd. US$; +6,7 %). An der Spitze des Rankings kam es zu einigen Verschiebungen: Toyota gelang nach zwei Jahren die erfolgreiche Rückkehr vom sechsten auf den ersten Platz. Auf Rang zwei und drei folgen mit Novartis und Roche zwei Pharmakonzerne. Vorjahressieger Roche reduzierte 2011 seine Innovationsbudgets auf 9,43 Mrd. US$ und rutscht so um zwei Positionen ab. Das sind die zentralen Ergebnisse der „Global Innovation 1.000“-Studie der internationalen Strategieberatung Booz & Company. Diese untersucht zum 8. Mal in Folge die Budgets und Strategien der tausend Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E‑Ausgaben. Produkt- und Innovationszyklen verkürzen sich drastisch Ein wichtiger Treiber für die massiven Investitionszuwächse bei den F&E‑Ausgaben ist die in vielen Branchen enorm beschleunigte Produktentwicklung. „Wir sehen in einigen forschungsintensiven Industrien seit Jahren eine drastisch verkürzte Halbwertszeit vieler Produkte. Wer in der Gunst der Kunden nicht zurückfallen will, muss seine Innovationsstrategie entsprechend anpassen, d.h. die F&E‑Budgets zum Teil erheblich aufstocken und noch effektiver einsetzen“, sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Sprecher der Geschäftsführung von Booz & Company. „So sind die Innovationszyklen beispielsweise bei den IT- und Elektronikherstellern oder in der Pharma- und Automobilindustrie wesentlich kürzer. Daher verwundert es nicht, dass allein diese Branchen zwei Drittel der weltweiten F&E‑Investments schultern.“ Knapp jedes zehnte Unternehmen der Top 100 aus Deutschland Deutschland ist mit insgesamt 50 (Vorjahr: 46) Konzernen im „Global Innovation 1000“-Ranking vertreten. Folgende Unternehmen aus dem DAX-30 schafften es unter die Top 100: Volkswagen (11), Daimler (19), Siemens (22), BMW (28), Bayer (34), SAP (51), Continental (61), BASF (62) sowie Merck (66). [gekürzt] Quelle: news aktuell GmbH