Fischzucht: Spezialfutter soll Larven länger leben lassen
18.06.2019
Fisch und Meeresfrüchte sind gesund und für immer mehr Menschen auf der Welt ein zentraler Bestandteil ihrer Ernährung. Doch die wachsende Nachfrage gefährdet die weltweiten Bestände, viele Meere sind überfischt. Um die Weltbevölkerung dennoch mit den gesunden Meerestieren zu versorgen, wird die Aquakultur immer wichtiger. Der kritischste Punkt bei der kontrollierten Aufzucht von Fischen ist das Larvenstadium ‒ 60 bis 90 Prozent der Jungtiere sterben. Die Büsumer Firma BlueBioTech will gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (Bremen) und der Gesellschaft für Marine Aquakultur (Büsum) in einem nun begonnenen Projekt ein spezielles, nährstoffreiches Futter entwickeln, sodass mehr Larven überleben. Unterstützt werden die Projektpartner fachlich und finanziell mit rund 477.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Spezielles Futter mit Zooplankton soll Larven stark und gesund machen
„Nicht nur aus der Perspektive des Tierschutzes wäre es gut, wenn weniger Larven in Aquakulturen sterben. Ausbrüten und Aufzucht der Larven kosten viel Energie und Rohstoffe. Wenn mehr Tiere überleben, können hier wichtige Ressourcen gespart werden“, erläutert DBU-Referent Dr. Holger Wurl. Bisher sei es zudem üblich, dass auch wilde Larven für die Aufzucht gefangen würden. Überleben künftig mehr Tiere in der Aquakultur, wären weniger Wildfänge nötig ‒ die Bestände könnten sich erholen. Wie das gelingen soll, erklärt BlueBioTech-Geschäftsführer und Projektleiter Dr. Sebastian Lippemeier: „In den kommenden drei Jahren wollen wir spezielles Larvenfutter auf der Basis nährstoffreichen Zooplanktons, also kleinster Meerestiere, entwickeln, das zusätzlich mit Algen angereichert wird. Dadurch sollen die Jungtiere alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge erhalten, sodass sie stark und gesund heranwachsen und weniger von ihnen frühzeitig sterben.“ Wenn dies erfolgreich gelingt, soll das Herstellungsverfahren für die Larvennahrung im Anschluss an das Projekt an Fischzuchtbetriebe weitergegeben werden. Quelle: DBU, Pressemitteilung, 18.06.2019