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Deutsche Biotech-Forschung liefert exzellente Ideen für den Innovationspreis 2013 der BioRegionen
17.05.2013
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Der zweite Preis geht an die Diplom-Biologen Georg Schendzielorz und Stephan Binder vom Forschungszentrum in Jülich. Am dortigen Institut für Bio- und Geowissenschaften 1: Systemische Mikrobiologie entwickelten die Preisträger ein spezielles, neues Sensorsystem für die schnelle und gezielte Suche hochproduktiver Mikroorganismen. Der Bedarf an solchen Organsimen steigt im Zuge zunehmender bio-basierter Produktionsverfahren. Diese lösen immer mehr chemie- und ölabhängige Verfahren zur Steigerung der Effizienz und Schonung der Umwelt ab. Bisher ist es jedoch sehr aufwendig, Hochleistungsproduzenten aus tausenden von Kulturen zu isolieren. Die von den Preisträgern vorgestellte und patentierte neue Detektionsmöglichkeit wird bereits mit Industriepartnern erprobt und beschleunigt durch Kosten- und Zeitreduktion die wichtige Entwicklung von solchen, auf Mikroorganismen basierenden Produktionsverfahren.
Der dritte Preis geht an Prof. Dr. Arndt Schilling und Dr. Ektoras Hadjipanayi vom Klinikum Rechts der Isar in München. Am dortigen Institut für Experimentelle Plastische Chirurgie arbeiten die Preisträger am Problem offener, schlecht heilender sogenannter chronischer Wunden, die insbesondere bei Diabetes, Tumorerkrankungen oder bei pflegebedürftigen Patienten auftreten. Man schätzt, dass hier allein in Europa 13 Mio. Personen betroffen sind. Bisher konnte den Patienten nur durch aufwendige Transplantations- und Implantationsverfahren geholfen werden. Das zum Patent eingereichte neuartige Verfahren nutzt patienteneigene Blutzellen zur Produktion der fehlenden Wundheilungsbotenstoffe. Die Botenstoffe werden anschließend auf einen zellfreien bioaktiven Verband transferiert und dann auf die Wunde platziert, um die natürliche Wundheilung einzuleiten. Es wurde bereits ein erster Prototyp entwickelt, der über ein Netz von Kooperationspartnern zur ersten Anwendung gebracht werden soll.
Die Arbeiten der drei Preisträger überzeugen in ihrer hohen Innovationskraft. “Wir zeichnen bewusst solche Forschungsprojekte aus, die durch exzellente Grundlagenforschung oder mit innovativen Neuentdeckungen die Forschung in Deutschland maßgeblich weiterbringen“ betont Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegion STERN in Baden-Württemberg und Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen. Die Jury zeigte sich erneut von der größtenteils hohen Qualität der Einreichungen beeindruckt. „Ich finde es immer wieder faszinierend zu sehen, dass hochwertige Forschungsergebnisse aus den Universitäten und Kliniken erfolgreich ihren Weg in die Anwendung finden“, kommentiert Dr. Thomas Diefenthal, Geschäftsführer der BioPark Regensburg GmbH und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises. „Als ausrichtende BioRegion sehen wir den Innovationspreis hervorragend platziert in unserer Aufgabe der klassischen Wirtschaftsförderung im BioPark, einem Unternehmen der Stadt Regensburg“ Dr. Diefenthal freute sich natürlich auch darüber, dass 12 Einreichungen aus dem Freistaat kamen.
Das Preisgeld von jeweils 2000 Euro wird in diesem Jahr gestiftet von dem High-Tech Gründerfonds, BIOspektrum — das Magazin der Biowissenschaften, der S‑Refit AG aus Regensburg und Bayern Kapital. Die Deutsche Messe in Hannover stiftet jeweils die dazugehörige Preis-Skulptur des Künstlers Paul Müller-Brand. Zur Finanzierung des Wettbewerbes haben weitere Sponsoren grosszügig unterstützt: Dehmel & Bettenhausen, Patent- und Rechtsanwälte, V.O. Patents & Tardemarks und die BioPark Regensburg GmbH, von der dieser Wettbewerb ausgerichtet wurde.
Quelle: idw