DBU und BIO Deutschland präsentieren zukunftsweisende Projekte
19.06.2013
Wirksame Arzneimittel kombiniert mit Ressourcenschonung, effizienter Herstellung und emissionsarmer Anwendung: Wie sich diese Kernziele einer nachhaltigen Pharmazie mit Hilfe biotechnologischer Methoden verwirklichen lassen, demonstriert die DBU auf der Biotechnica 2013 gemeinsam mit BIO Deutschland — Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e. V. Für eine gute medizinische Versorgung sind Arzneimittel unverzichtbar. Allerdings ist die Herstellung von Arzneimitteln herkömmlicherweise mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden. Daher unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU mit ihrer Förderinitiative “Nachhaltige Pharmazie” gezielt Projekte, die die ressourcenschonende und effiziente Herstellung von Arzneimitteln bewirken — unter anderem durch die Entwicklung neuer Synthese- und Aufreinigungsverfahren mittels der Industriellen Biotechnologie. Folgende, in diesem Sinne beispielhafte Projekte aus der DBU-Biotechnologie-Förderung präsentieren sich am Gemeinschaftsstand von DBU und BIO Deutschland e. V. auf der Biotechnica 2013, Europas Messe Nr. 1 für Biotechnologie und Life Sciences:
Profene (z. B. Ibuprofen) sind gängige Antirheumatika und Schmerzmittel. Durch die biotechnologische Synthese lassen sich gezielt die wirksamen S‑Enantiomere dieser Wirkstoffe gewinnen, während die chemische Synthese immer ein Gemisch aus S- und den im Molekülbau spiegelbildlichen R‑Enantiomeren erbringt. Der biotechnologische Syntheseweg steht damit für eine erhöhte Ausbeute, geringeren Rohstoffeinsatz, weniger Abfälle und vor allem auch für eine bessere Wirksamkeit und ein geringeres Nebenwirkungspotenzial.
Aufgrund seiner entzündungshemmenden, wundheilenden und antiallergischen Eigenschaften wird der Zucker L‑Fucose sowohl in der Pharmazie als auch in der Kosmetik eingesetzt. Allerdings erfordert sowohl die Gewinnung von L‑Fucose aus Seetang als auch die chemische Synthese umwelt- und gesundheitsschädliche Extraktions- bzw. Oxidationsmittel. Der in diesem Projekt entwickelte fermentative Prozess, der von einer gut verfügbaren Kohlenstoffquelle wie z. B. Glycerin ausgeht, bietet eine nachhaltige und umweltschonende Alternative. Der Einsatz von organischen Lösungsmitteln, Säuren und giftigen Salzen entfällt.
BIO Deutschland und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gestalten zum dritten Mal einen Gemeinschaftsstand, mit dem Ziel, die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung durch Verfahren der industriellen Biotechnologie aufzuzeigen, die durch deutsche Unternehmen realisiert werden.
Über BIO Deutschland
BIO Deutschland, der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie, hat das Ziel, die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen. Dabei übernimmt die Weiße/Industrielle Biotechnologie eine Vorreiterrolle. Ressourcenschonendere und energieeffizientere Verfahren stehen für die Innovationskraft der Weißen/Industriellen Biotechnologie.
Über die DBU
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert im Bereich der Industriellen Biotechnologie insbesondere die Entwicklung effizienter und umweltfreundlicher Produktionsverfahren für die Herstellung von Wert- und Wirkstoffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Umsetzung innovativer Ansätze mit Modellcharakter durch kleine und mittelständische Unternehmen. Alleinstellungsmerkmal der DBU-Förderung ist eine in jedes Förderprojekt integrierte Ökobilanzierung. Sie stellt sicher, dass bei der Entwicklung von Produkten und Verfahren neben ökonomischen auch ökologische Aspekte frühzeitig berücksichtigt werden. Bereits zweimal vergab die DBU den Deutschen Umweltpreis, den höchstdotierten Umweltpreis Europas, an Protagonisten der Weißen/Industriellen Biotechnologie. Quelle: Pressebox.de