Für ihr Wachstum brauchen Pflanzen den Nährstoff Kohlendioxid (CO2). Algen können CO2 sogar in besonders hohen Konzentrationen nutzen. Diesen Rohstoff stellt die RWE Power AG dem Forschungszentrum zukünftig aus ihrer Pilotanlage zur CO2-Wäsche im Kraftwerk Niederaußem zur Verfügung. Dort stellten das Forschungszentrum und das Energieunternehmen nun ihre Zusammenarbeit vor. “Ein zentrales Thema unserer Forschung ist die nachhaltige Produktion von Pflanzen als Nahrungs-und Futtermittel und als Biomasse, aus der zum Beispiel Kraftstoffe gewonnen werden können. In diesem Rahmen nutzen wir den Rohstoff Kohlenstoffdioxid, den uns unser Partner RWE zur Verfügung stellt”, erklärt Prof. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Forschungszentrums Jülich. Im “Algen Science Center” auf dem Jülicher Campus füttern die Pflanzenforscher des Instituts für Bio- und Geowissenschaften (IBG‑2) Mikroalgen mit dem CO2 aus Niederaußem und gewinnen daraus zum Beispiel Öle als Basis für Biotreibstoffe. Die winzigen Algen wachsen bei den hohen Konzentrationen besonders schnell. Das CO2 setzen die Jülicher Pflanzenforscher aber auch ein, um zu untersuchen, wie sich zukünftig der Ertrag bei Getreide und anderen Nutzpflanzen bei einer erhöhten CO2-Konzentration ändern wird. “Unsere Forschungsergebnisse tragen dazu bei, die Kohlendioxid-Abtrennung aus Rauchgasen bei der Stromerzeugung und bei Industrieprozessen effizienter zu machen – mit Technik made in Germany”, so Dr. Ulrich Hartmann, Vorstandsmitglied der RWE Power. Seit 2009 betreibt RWE am Standort Niederaußem eine Pilotanlage zur CO2-Abtrennung aus Rauchgas: In einem speziellen Behälter nimmt eine Waschflüssigkeit bei niedrigen Temperaturen das Kohlendioxid aus dem Rauchgas des Kohlekraftwerks auf. Die Waschflüssigkeit wird dann in einem anderen Behälter auf 120 Grad erhitzt, das CO2 löst sich wieder und kann dann komprimiert und gelagert werden. Hierdurch wird ein Nebenprodukt der Energieumwandlung der Forschung zur Verfügung gestellt, um neue und nachhaltige Wertschöpfung zu erzielen. Quelle: Forschungszentrum Jülich