Ceresana: Studie prognostiziert weiteres Wachstum für Biokunststoffe
05.02.2014
Dabei zeigen Biokunststoffe ein enormes Marktpotential, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: Die Marktanalysten von Ceresana erwarten, dass ihr globaler Verbrauch in der nächsten Zukunft um 18,9% jährlich steigen wird. Obgleich die weltweite Nachfrage in den kommenden Jahren schwächere Wachstumsraten als in der Vergangenheit aufweisen wird, führen kontinuierliche Weiterentwicklungen der Rohstoffbasis sowie der Eigenschaftsprofile zu einem immer breiteren Anwendungsspektrum. Die verbesserten technischen Eigenschaften der Biokunststoffe ermöglichen immer öfter die Substitution herkömmlicher Kunststoffe. Fortschritte bei der Produktion sowie eine deutliche Zunahme der Kapazitäten erlauben den Herstellern, ihre Preise zu senken und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Biokunststoffen gegenüber herkömmlichen Standardkunststoffen weiter zu steigern. Zudem streben Kunststoffanwender und innovative Unternehmen weltweit nach mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit, auch um ihr Image beim Endverbraucher zu verbessern. Günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie z.B. eine wachsende Mittelschicht in China, Indien und Teilen Südamerikas, werden sich zusätzlich positiv auf die zukünftigen Absatzzahlen auswirken. Obgleich die Steigerungsraten der Biokunststoffe nach wie vor sehr hoch sind, besteht noch erhebliches Verbesserungspotential. Vor allem die immer noch bestehende Skepsis seitens der Verbraucher bezüglich der Leistungs- und Verarbeitungsfähigkeit sowie die höheren Kosten verhindern eine weitaus dynamischere Entwicklung. Dass dieser Markt eine eingehende Untersuchung lohnt, wird allein dadurch deutlich, dass im Jahr 2021 weltweit voraussichtlich rund 5,8 Mrd. US$ mit Biokunststoffen umgesetzt werden — das heißt mehr als dreimal so viel wie gegenwärtig. Mit diesem Standardwerk erhalten alle Marktteilnehmer einen kompletten Überblick über relevante Daten und Fakten sowie Hintergründe.
Europa wichtigster Absatzmarkt
Mehr als ein Drittel des globalen Biokunststoff-Verbrauchs entfiel im Jahr 2013 auf Europa. Damit ist diese Region der wichtigste Absatzmarkt, gefolgt von Nordamerika, Asien-Pazifik und dem Rest der Welt. Ceresana prognostiziert, dass Europa noch einige Jahre lang im Bereich Forschung und Entwicklung führen und der wichtigste Markt für Biokunststoffe bleiben wird. Vor allem Asien-Pazifik und einzelne Länder in Südamerika werden jedoch gewaltig aufholen: Aufgrund der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie des bisher geringen Marktanteils von Biokunststoffen in den Zielmärkten besteht in diesen beiden Regionen erhebliches Wachstumspotential.
Fokus auf „Drop-in” Biokunststoffe
Der globale Trend bei Biokunststoffen geht dabei in Richtung der nicht biologisch abbaubaren sogenannten „Drop-in”-Biokunststoffe, etwa Bio-PE oder Bio-PET, die identische Eigenschaften wie ihre Pendants aus fossilen Rohstoffen haben. Hinter dieser Entwicklung stehen weltweit agierende Unternehmen aus den Bereichen Lebensmittel, Konsumgüter sowie Automobile. Ihr Ziel ist es, durch Verwendung der gut rezyklierbaren Biokunststoffe ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Verpackungsindustrie wichtigster Absatzmarkt
Besonders ausgeprägt ist der Biokunststoff-Einsatz in der Verpackungsindustrie, vor allem im Bereich der Lebensmittelverpackungen. Dabei ist der Hauptvorteil von Bechern, Flaschen, Tellern, Taschen und Beuteln aus biologisch abbaubaren Biokunststoffen, dass sie zusammen mit den Lebensmittelresten entsorgt werden können. In landwirtschaftlichen Folien, die nach Gebrauch untergepflügt werden können, sowie Blumentöpfen und Anzuchtschalen werden Biokunststoffe ebenfalls gerne verarbeitet. Besonders biobasierte Flaschen erfreuen sich bei Getränke- und Reinigungsmittel-Herstellern einer immer größeren Beliebtheit. Deshalb prognostizieren wir für diesen Absatzmarkt die stärksten Wachstumsraten. Voraussetzung für die Markt-Etablierung von Biokunststoffen in diesem Bereich ist jedoch, dass die geplanten Anlagen gebaut werden und die Flaschenproduzenten ihr Produktportfolio tatsächlich auf biobasierte Kunststoffe umstellen. Mehr Informationen finden Sie auf www.ceresana.com/de/marktstudien/kunststoffe/biokunststoffe. Quelle: Ceresana