Bridgestone sieht russischen Löwenzahn als mögliche nachhaltige Naturkautschuk-Quelle
29.05.2012
Wie Bridgestone Americas Tire Operations (Bridgestone Americas) mitteilte, wurden erste vielversprechende Ergebnisse bei der Erforschung des russischen Löwenzahns (botanischer Name: Taraxacum kok-saghyz oder TKS) als wirtschaftlich realisierbare, erneuerbare Quelle für qualitativ hochwertigen Kautschuk erzielt. Bridgestone Americas ist einer von mehreren Beteiligten an dem Projekt unter der Leitung von PENRA (Program for Excellence in Natural Rubber Alternatives), das am landwirtschaftlichen Forschungs- und Entwicklungszentrum der Universität Ohio durchgeführt wird. Die Aufgabe des Unternehmens ist dabei, die Leistung des Kautschuks zu bewerten, der aus dem russischen Löwenzahn gewonnen wird. “Wir wissen, dass es mehr als 1200 Pflanzenarten gibt, aus denen theoretisch Naturkautschuk gewonnen werden könnte. Es ist jedoch äußerst schwierig, eine Pflanze zu finden, die uns Kautschuk in einer Qualität und Menge liefert, die für den heutigen Bedarf auf dem Reifenmarkt ausreichen”, erklärt Dr. Hiroshi Mouri, Präsident des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Bridgestone Americas. “Bridgestone wendet weiterhin erhebliche Mittel für die Suche nach nachhaltigen Alternativen für Naturkautschuk auf, der für die Herstellung von Reifen und anderen hochwertigen Kautschukprodukten benötigt wird. Wir sind begeistert von dieser potenziell revolutionären Entdeckung beim russischen Löwenzahn.” Die Bridgestone-Tochtergesellschaften werden im Sommer dieses Jahres in den technischen Labors in Akron und Tokio weitere Tests mit Naturkautschuk aus russischem Löwenzahn durchführen. 2014 sollen dann umfangreiche Erprobungen folgen. Neben dem russischen Löwenzahn untersuchen die Kautschukexperten in einem weiteren Projekt die Goldrute, ein Strauch, der im Südwesten der USA und in Nordmexiko zu finden ist, als alternative Naturkautschukquelle. Auch dieser Kautschuk soll das aus dem Gummibaum — auch als Hevea-Baum bekannt — gewonnene Reifenmaterial ersetzen. Nach Angaben des Reifenherstellers weisen sowohl der aus dem russischen Löwenzahn extrahierte Kautschuk als auch der aus der Goldrute gewonnene Naturkautschuk nahezu die selbe Qualität auf wie der Kautschuk aus Gummibäumen, welcher derzeit die primäre Quelle für den in Reifen verwendeten Gummi darstellt. Das neue Löwenzahn-Projekt wird genauso wie das Goldruten-Projekt von Bridgestone Americas in Zusammenarbeit mit Bridgestone durchgeführt. Während Bridgestone die Geldmittel zur Verfügung stellt und einen strategischen Beitrag für diese Projekte leistet, ist Bridgestone Americas für die Umsetzung verantwortlich. Quellte: ATZonline (Autorin: Caterina Schröder)