Die B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG bereitet einen Börsengang im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse vor. Die BRAINAG gehört in Europa zu den technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Industriellen Biotechnologie, der Kerndisziplin der Bioökonomie. Das Unternehmen identifiziert – unter Verwendung unternehmenseigener Technologieplattformen – bislang unerschlossene, leistungsfähige Enzyme, mikrobielle Produzenten-Organismen oder bioaktive Naturstoffe aus der Biodiversität, um diese industriell bzw. bioökonomisch nutzbar zu machen. Aus diesem „Werkzeugkasten der Natur“ entwickelt die BRAINAG innovative Produktlösungen, welche bereits erfolgreich in der Chemie- sowie in der Konsumgüter‑, Kosmetik‑, Futtermittel- und Nahrungsmittelindustrie eingesetzt werden. Zur Sicherung ihrer Technologien und Produktkandidaten verfügt die BRAINAG über mehr als 350 Patente und Patentanmeldungen eingeteilt in 48 Patentfamilien.
Das Geschäftsmodell der BRAIN steht auf zwei Säulen: „BioScience“ und „BioIndustrial“
Die Säule „BioScience“ umfasst das – zumeist auf exklusiver Basis abgeschlossene — Kollaborationsgeschäft der Gesellschaft mit ausgewählten, global aufgestellten Industriepartnern. Seit ihrer Gründung hat die BRAINAG über 100 solcher mehrjähriger industrieller Kollaborationen abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die zu einer nachhaltigen Verbesserung von Prozessen oder zur Identifizierung von neuen Produkten und technischen Lösungen unter Verwendung von Methoden der Industriellen Biotechnologie führen. Hierfür erhält die Gesellschaft vom jeweiligen Industriepartner eine Kombination aus laufenden Forschungs- und Entwicklungsentgelten, Meilensteinzahlungen, Erfolgszahlungen und Lizenzgebühren. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem BASF, Bayer, Clariant, DSM Nutritional Products, Evonik, Fuchs Europe, Henkel, Nutrinova, RWE, Südzucker oder Symrise. Die zweite Säule “BioIndustrial” umfasst die Entwicklung und Vermarktung von eigenen Produkten und aktiven Produktkomponenten. Bei der Umsetzung der damit verfolgten Industrialisierungsstrategie konzentriert sich die BRAINAG auf die wachstumsstarken Märkte Enzyme, Nahrungsmittel, Wundversorgung, BioSubstitutes (biologische Ersatzstoffe zu chemischen Zutaten) sowie – innerhalb des Marktes für Verbrauchsgüter – auf Kosmetik- und Pflegeprodukte. Für diese Zielmärkte hat die Gesellschaft eine umfangreiche Produkt-Pipeline aufgebaut, die wesentlich zum künftigen Umsatzwachstum beitragen soll. Diese Produkte und aktiven Produktkomponenten werden entweder durch die Erteilung von Lizenzen an Dritte oder durch die Akquisition von Gesellschaften, die in den relevanten Märkten bereits aktiv sind, vermarktet. Die BRAINAG kann in dieser Säule ihres Geschäftsmodells somit eigene Produktumsätze oder Lizenzeinnahmen bzw. Nutzungsgebühren erzielen, die an die Umsätze des Lizenzpartners mit dem Endprodukt gekoppelt sind. Im Geschäftsjahr 2014/15 hat die Gesellschaft für die Zielmärkte der Enzyme und Nahrungsmittel ein etabliertes Fertigungs- und Vertriebsunternehmen – WeissBioTech – mehrheitlich übernommen. In den Jahren davor konnte die BRAINAG zwei weitere Industrieunternehmen akquirieren, die zum einen die notwendigen Fertigungskapazitäten sowie den Marktzugang zum Endkunden (B2B, B2C) innerhalb des Marktes für Kosmetik- und Pflegeprodukte bereitstellen.
Konsequente Wachstumsstrategie
Mit einer auf über 20 Jahren des industriellen Kooperationsgeschäfts fußenden Erfahrung wurde die BRAINAG in den letzten Jahren konsequent ausgebaut. Gleichzeitig wurde ein enges Netzwerk zur Wirtschaft, zur akademischen Welt sowie zur Politik aufgebaut, um als Wegbereiter im Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft akzeptiert zu sein und agieren zu können. Im Rahmen der im Jahr 2008 beschlossenen Industrialisierungsstrategie wurde insbesondere die Ausweitung der eigenen Produkt-Pipeline durch entsprechende Investitionen konkret vorangetrieben. Darüber hinaus wurde das Unternehmen durch gezielte und erfolgreich in die Wertschöpfungskette eingebundene Akquisitionen nachhaltig gestärkt und in attraktiven Märkten positioniert. Auch an den Finanzzahlen lässt sich das starke Wachstum ablesen. So konnte die Gesamtleistung (Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen + sonstige Erträge inkl. Erlöse aus F&E‑Förderung) der Gruppe vom Geschäftsjahr 2012/13 bis zum Geschäftsjahr 2014/15 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von ca. 59 Prozent von EUR10,2 Mio. auf EUR25,7 Mio. gesteigert werden. Hierzu hat der Geschäftsbereich „BioIndustrial“ wesentlich beigetragen, dessen Gesamtleistung im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 68 Prozent pro Jahr von EUR4,8 Mio. auf EUR13,5 Mio. gestiegen ist. Damit erzielt dieser Bereich heute bereits mehr als die Hälfte (53 Prozent im Geschäftsjahr 2014/15) der Gesamtleistung der Gruppe. Das Gruppen-EBIT entwickelte sich im genannten Zeitraum von EUR ‑4,4 Mio. auf EUR ‑4,6 Mio. und konnte somit in absoluten Zahlen etwa konstant gehalten werden bei gleichzeitig positiver Margenentwicklung. Der starke Ausbau der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten einerseits sowie andererseits die Erstkonsolidierung der WeissBioTech, die die künftig zu erwartenden Ergebnisbeiträge aus der BRAIN Produkt-Pipeline noch nicht beinhaltet, lassen die Relation zwischen dem Umsatzsprung und der absoluten Ergebnisentwicklung erklären. Zukünftige Wachstumschancen sieht die BRAINAG vor allem im Ausbau ihres BioArchivs, dem sogenannten „Werkzeugkastens der Natur“. Hierdurch sollen zusätzliche Nutzungs- und Verwertungsrechte an biotechnologischen Lösungen gesichert werden. Darüber hinaus wird das Unternehmen konsequent seinen „Multi-Product Opportunity“ Ansatz weiter verfolgen, der darauf aufbaut, dass eine von BRAIN entwickelte innovative Lösung oftmals in verschiedenen Marktsegmenten verwendet werden kann. Schließlich möchte die Gesellschaft ihre Geschäftsaktivitäten in dem Segment „BioScience“ mit ihren Kollaborationspartnerschaften und das „BioIndustrial“ Segment über den deutschsprachigen Raum und Europa hinaus global weiter ausbauen. In Vorbereitung auf diese nächste Wachstumsstufe bei der BRAINAG wurde im Laufe des letzten Jahres die Führungsmannschaft auch mit Blick auf die zusätzlichen Aufgaben im Produktgeschäft verstärkt und mit zusätzlichen Verantwortlichkeiten ausgestattet. Der Vorstand, unter dem Vorsitz von Dr. Jürgen Eck, der seit 1994 dem BRAIN-Gesellschafterkreis angehört, wurde durch Herrn Henricus Marks (COO) erweitert, der über mehr als 25 Jahre Industrieerfahrung insbesondere im weltweiten Vertrieb und der Kundenbetreuung im Enzymgeschäft verfügt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde zusätzlich Herr Dr. Georg Kellinghusen, bisher Aufsichtsratsmitglied der BRAINAG, als CFO in den Vorstand berufen. Das nun insgesamt zehnköpfige, erfahrene Managementteam ist hoch motiviert, für BRAIN und die biologische Transformation der Zielindustrien wesentliche Beiträge zu leisten.
Angebot für institutionelle und private Anleger
…siehe aktuellste Pressemitteilung: “BRAINAG legt IPO-Preisspanne fest” vom 20. Januar 2016.
Mehr Nachhaltigkeit durch Bioökonomie
Bei der Bioökonomie geht es darum, Ressourcen aus der Natur in Gestalt von Mikroorganismen, Enzymen und einzelnen Biomolekülen unter anderem in der industriellen Produktion zu nutzen und dadurch wesentliche Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Produktionsprozessen oder Produkten zu erreichen. Dies führt beispielsweise zu ressourcenschonenderen Prozessen, energieeffizienteren, nachhaltigeren Prozessen in der Chemie‑, Bergbau- und Konsumgüterindustrie oder natürlicheren Produkten, welche für die Nahrungsmittel‑, Futtermittel- und Kosmetikindustrie von Interesse sind. Die von BRAIN angewandte Industrielle Biotechnologie gilt als eine Schlüsseltechnologie bei der Transformation einer auf fossilen Energien basierten Wirtschaft zu einer nachhaltigen und biologisch geprägten Wirtschaft. In Politik und Wirtschaft wird hier auch von der “Biologisierung von Industrien” gesprochen. Vor diesem Hintergrund sieht die BRAINAG die weltweite Bevölkerungszunahme, die Verknappung der Ressourcen und den globalen Klimawandel sowie den Wunsch des Verbrauchers nach natürlichen Lösungen in Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten als wesentliche Wachstumsmotoren für Produkte, die auf biologischen Prozessen und Lösungen basieren. Ein weiterer vom Unternehmen identifizierter Wachstumstreiber betrifft die steigenden Kosten im Gesundheitswesen in der westlichen Welt, die durch die Entwicklung von gesünderen Nahrungsmitteln reduziert werden können. [gekürzt] Quelle: B.R.A.I.N. AG