Biotechnologie und Bioökonomie stärker in Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen integrieren
28.04.2020
Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland, kommentiert: „Wir begrüßen das geplante Strukturstärkungsgesetz. Allerdings wird das Potenzial der Biotechnologie für den Strukturwandel darin noch unterschätzt. Mit Hilfe der Biotechnologie ist es möglich, gleichzeitig zukunftsfähige und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten und einen Beitrag hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu leisten. Daher fordern wir, Investitionen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Infrastruktur auch im Bereich der Bioökonomie zu ermöglichen und so potenzielle Innovationen aus der Biotechnologie durch gezielte und verbesserte Translation noch schneller aus der Forschung und Entwicklung in Produktion, Markt und Anwendung zu bringen.“ Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland ergänzt: „Für den nachhaltigen Einstieg in die industrielle Bioökonomie ist eine Partnerschaft zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher Hand zum Aufbau von Pilot- und Demonstrationsanlagen, z. B. für Bioraffinerien, erforderlich. Erfreulicherweise finden auch die Klimaziele bei der geplanten Transformation der Kohlereviere eine starke Berücksichtigung. An dieser Stelle kann die industrielle Biotechnologie eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie die Erschließung pflanzlicher Rohstoffe wie Stärke, Zucker oder Pflanzenöl ermöglicht. Die Nutzung von industrieller Biotechnologie könnte 2030 nach Expertenschätzung rund ein Drittel des jährlichen globalen industriellen Ausstoßes von jetzt sieben Milliarden Tonnen Kohlendioxid einsparen.“ Quelle: BIO Deutschland e.V., Pressemitteilung, 28.04.2020