Bioökonomie und Biokunststoffe – Wege zu einer nachhaltigen Kunststoffindustrie?
17.04.2015
Im BioEconomy Cluster arbeiten Partner aus Industrie und Forschung an den Grundlagen der stofflichen und energetischen Nutzung von Non-Food-Biomasse, die heute nicht in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie benötigt wird. In der Praxis bedeutet dies, eine geschickte Nutzungskaskade aufzubauen und starke Branchen der Region wie Forstwirtschaft, holzverarbeitende Industrie, Chemie- und Kunststoffindustrie sowie Bioenergie neu miteinander zu verknüpfen. Für die industrielle Anwendung vieler Biokunststoffe fehlen oft die notwendigen Informationen zu deren Verarbeitung, Modifizierung, nachgeschalteten Bearbeitung und Veredelung. Das Kompetenznetzwerk zur Verarbeitung biobasierter Kunststoffe wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe mit dem Ziel initiiert, diese Informationslücken zu schließen und den Wissens- und Technologietransfer in die kunststoffverarbeitende Industrie zu fördern. Die Netzwerk-Kompetenzzentren befinden sich am Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe — IfBB (IBB-Netzwerkmitglied) der Hochschule Hannover, am Fraunhofer Institut für angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam, am Kunststoff-Zentrum (SKZ) in Würzburg sowie an der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) der TU Chemnitz. Ziele der Veranstaltung sind, Akteure und Aktivitäten der beiden Netzwerke vorzustellen, Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzuführen und Verbundprojekte zu initiieren. Neben den Fachvorträgen bietet die Veranstaltung ausreichend Gelegenheit zur Diskussion.
Veranstaltungsablauf
10:00 Uhr: „Holz trifft Chemie – die biobasierte Wirtschaft beginnt in Mitteldeutschland“, Henning Mertens, Bioeconomy Mitteldeutschland e. V.
10:30 Uhr: „Lignin als Quelle aromatischer Polymerbausteine“, Gerd Unkelbach, Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP)
11:00 Uhr: „PLA für Verpackungsanwendungen“, Udo Mühlbauer, Uhde-Inventa-Fischer GmbH
11:30 Uhr: Imbiss
12:15 Uhr: „Das Netzwerk zur Verarbeitung von Biokunststoffen — Intention, Forschung und Transfer in die Industrie am Beispiel von Wintersportartikeln“, Sebastian Buschbeck, TU Chemnitz, und Björn Jülich, KHW GmbH
12:45 Uhr: „Einfluss der Verarbeitungsparameter beim Spritzgießen und Compoundieren auf die Materialeigenschaften von Biokunststoffen“, Christian Staudigel, SKZ Würzburg
13:15 Uhr: „Biokunststoffe in Mehrkomponenten-Spritzgießprozessen“, Michael Schwind, TU Chemnitz
13:45 Uhr: Betriebsbesichtigung Exipnos GmbH
Die Firma Exipnos GmbH wurde 2009 in Schkopau mit dem Ziel gegründet, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Nürnberger Putsch GmbH, eines seit 1922 existierenden Unternehmens der Kunststoffindustrie, zu bündeln. Vor zwei Jahren zog Firmengründer Peter Putsch mit seiner Familie von Nürnberg nach Merseburg (Sachsen-Anhalt), wo das Unternehmen seit Oktober 2014 auch seinen Sitz hat. Exipnos machte sich mit neuen Materialien und Verfahren einen Namen und etablierte sich in der Zwischenzeit als Hersteller hochwertiger Spezialkunststoffe. Die Firma befasst sich sowohl mit konventionellen Kunststoffen als auch mit Biokunststoffen, zum Beispiel mit der Schlagzähmodifizierung von PLA für technische Anwendungen. Zu den Kunden zählen unter anderem deutsche Automobilhersteller und ‑zulieferer.
Anmeldeinformationen
Teilnehmergebühr 190,- € (inkl. 19% Ust) pro Person
Sonderpreis 95,- € (inkl. 19% Ust) pro Person für POLYKUM-Mitglieder
Die Teilnehmergebühr beinhaltet die bei der Tagung angebotenen Speisen und Getränke. Das Anmeldeformular finden Sie nebenstehend. Anmeldeschluss ist der 10.04.2015. Weitere Informationen rund um den Workshop finden Sie unter: http://polykum.de/veranstaltung/event/2015/04/17/tx_cal_phpicalendar/biooekonomie-und-biokunststoffe-wege-zu-einer-nachhaltigen-kunststoffindustrie/ Quelle: Polykum e.V.