Essen – Wie die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) berichtet, konnte Evonik Rexim, eine französische Evonik-Tochter, einen kompletten Produktionsprozess für Aminosäuren auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Zucker entwickeln. Zunächst musste ein geeigneter Bakterienstamm gesucht werden. Fündig wurden die Forscher in einem Forschungsinstitut in Asien mit Bakterien der Art Corynebacterium glutamicum. Im nächsten Schritt wurden Gene ermittelt, die die Produktion von L‑Valin begünstigen oder hemmen. Schließlich brachte das Ausschalten eines ganz bestimmten Gens den Durchbruch. Nach dieser sogenannten rationalen Stammentwicklung folgte die Prozessentwicklung: Wie muss die Fermentation genau gesteuert werden, um eine maximale Valin-Ausbeute zu erhalten? Hier zeigte sich, dass ein zu schnelles Zufüttern von Zucker kontraproduktiv war. Vom Nahrungsangebot überfordert, versuchten die Bakterien, den Zucker möglichst rasch umzusetzen und produzierten zahlreiche Nebenprodukte. Aus diesem Grund muss das Nahrungsangebot für die Bakterien in bestimmten Fermentationsphasen möglichst knapp gehalten werden. Im letzten Verfahrensschritten werden mithilfe von Ultrafiltration und Kristallisationsverfahren die Aminosäuren von noch in Spuren vorhandenen Nebenprodukten gereinigt. Quelle: PROCESS