Aktuelles
Aufbruch zur Bioökonomie: Forum Life Science 2013
19.02.2013

Zukunftsstrategien der Bioökonomie
Der Weg hin zur Bioökonomie führt über neue Rahmenbedingungen, ganzheitliche Strategien und die Entwicklung neuer Verfahren. Dr. Hariolf Kottmann, CEO, Clariant International Ltd. spricht im Plenum über den Paradigmenwechsel der chemischen Industrie, der sich durch die Nutzung der industriellen Biotechnologie und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe vollzieht. »IBB-Netzwerkmitglied: Clariant Produkte (Deutschland) GmbH In diesem Zusammenhang hat die Bundesregierung fünf Handlungsfelder identifiziert, mit denen der Strukturwandel von einer Erdöl- zu einer bio-basierten Industrie ermöglicht werden soll. Diese „Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030” stellt Dr. Henk van Liempt, Bundesministerium für Bildung und Forschung vor. Das Zusammenspiel zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft soll künftig solche Vorhaben unterstützen. Kåre Riis Nielsen von Novozymes erläutert das Konzept „Public-Private Partnership (PPP) for biobased industries” im EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020”.Bioraffinerien — Chemikalien und Kraftstoffe der 2. und 3. Generation
Eine Strategie der Bioökonomie ist der Einsatz von Rohstoffen, die nicht mit der Lebensmittelproduktion konkurrieren. Im Juli 2012 hat Clariant am bayerischen BioCampus Straubing eine Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, in der sich klimafreundliches Ethanol aus Agrarreststoffen wie Getreide- oder Maisstroh herstellen lässt. Prof. Andre Koltermann, Leiter des Biotech & Renewables Centers, Clariant stellt das sunliquid®-Verfahren vor. »mehr über das sunliquid®-Verfahren Prof. Thomas Hirth, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und Dr. Markus Wolperdinger, Linde Engineering Dresden GmbH, berichten über eine Bioraffinerie-Pilotanlage in Leuna, welche Holzabfälle vollständig stofflich nutzt und daraus Lignin, Hemicellulose und Cellulose gewinnt. Die Fraktionen dienen als Ausgangsmaterial für Plattformchemikalien oder als Bindemittel für die Holzindustrie. »IBB-Netzwerkmitglieder: Fraunhofer IGB und Linde Engineering Dresden GmbH Aber nicht nur pflanzliche Abfallprodukte dienen als Ausgangsstoffe. Dr. Michael Köppke, Director Synthetic Biology der LanzaTech (Neuseeland) stellt ein Verfahren vor, bei dem Mikroorganismen Ethanol aus Abgasen produzieren, die z. B. bei der Eisenverhüttung anfallen. Essigsäure ist eine wichtige Ausgangsverbindung für die chemische Industrie und wird gegenwärtig hauptsächlich auf petrochemischer Basis hergestellt.Prof. Dirk Weuster-Botz vom Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik der TU München entwickelte ein alternatives, biotechnologisches Verfahren, bei dem anaerobe Bakterien Kohlendioxid und Wasserstoff in Essigsäure umwandeln. »IBB-Netzwerkmitglied: TUM Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik