Alles auf Zucker: Copernicus-Satelliten auf süßer Mission
17.04.2019
Beim dem neuen Projekt „BeetScan“, geht es nicht etwa um Blumen-Beete, sondern um sugarbeets, englisch für Zuckerrüben. Ziel ist, die derzeit verfügbaren Satellitendaten sinnvoll auszuwerten, um so die Zuckerrübenanbauer in Deutschland zu unterstützen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) fördert das Projekt über zwei Jahre mit 330.000 Euro. Die technische und methodische Umsetzung berieten die Partner des „BeetScan“-Konsortiums auf ihrem Kick-off-Meeting, am 15.04.2019 beim Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Bonn. Zum Konsortium gehören die Nordzucker AG (Koordinator), die Firma m2Xpert, die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Zuckerrübenanbaus in Norddeutschland e.V. sowie das Julius Kühn-Institut (JKI). Die Europäische Union stellt mit dem Copernicus Programm Satellitendaten in bisher nicht gekannter Qualität und zeitlicher Verfügbarkeit kostenfrei zur Verfügung. Jeder Ort in Deutschland wird alle 1 – 3 Tage von Radarsatelliten und alle 3 – 5 Tage von optischen Satellitensystemen überflogen. „Damit ist ein sehr gutes Monitoring landwirtschaftlicher Flächen möglich, da Veränderungen in den Pflanzenbeständen schnell erkannt werden können“, erklärt Dr. Holger Lilienthal vom Julius Kühn-Institut in Braunschweig. So wäre es für die Anbauer von Zuckerrüben möglich, sich einen Überblick über den aktuellen Zustand ihrer Felder zu verschaffen. Zusätzlich könnten auch wichtige Zeitpunkte wie beispielsweise Aussaat, Auflaufen der ersten Pflanzen, Bestandsschluss oder der Erntetermin schlaggenau erfasst werden. Aus diesen Daten wiederum lassen sich zu erwartende Erntemengen abschätzen. „Diese Informationen sollen durch die Kopplung von Fernerkundungsdaten mit Witterungsdaten und einem Wachstumsmodell bereitgestellt werden“, berichtet der Fernerkundungsexperte vom JKI weiter. „Mit den großen Datenmengen eröffnen sich uns auch neue Auswertungsverfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, die wir im Projekt BeetScan testen wollen, wie zum Beispiel maschinelles Lernen.“ Quelle: Julius Kühn-Institut, Pressemitteilung, 17.04.2019