Gemeinsamer Einsatz gegen Mikroplastik — Umweltministerkonferenz fordert Bund zum Handeln auf
13.05.2014
Einen entsprechenden Antrag hat der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber auf der Umweltministerkonferenz in Konstanz (8./9. Mai) eingebracht: “Beim Thema Mikroplastik ist entschlossenes Handeln erforderlich. Bayern ist ein Wasserland mit mehr als 100.000 Kilometern Bächen und Flüssen. Unser wertvoller Wasserschatz verdient besonderen Schutz. Auf mögliche Bedrohungen müssen wir konsequent reagieren. Hier ist auch der Bund in der Pflicht.” Im Antrag Bayerns wird der Bund aufgefordert, das Vorkommen von Mikroplastik in Umwelt und Lebensmitteln in den Blick zu nehmen und vor allem auf potenzielle Gefährdungen für den Menschen zu überprüfen. Huber: “Wir müssen gemeinsam den Wissensstand im Bereich Mikroplastik verbessern. Zum Schutz von Umwelt und Verbrauchern haben wir bereits im März eine Mikroplastik-Initiative gestartet. Bayern ist das erste Bundesland, das die Auswirkungen von Mikroplastik systematisch untersucht. Wir haben neue Forschungsprojekte im Umfang von knapp 600.000 Euro in Auftrag gegeben.” Dabei wird das mögliche Ausmaß von Mikroplastik-Verunreinigungen auf Binnengewässer untersucht. Ziel ist es außerdem, aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes die bereits laufenden Aktivitäten zu bündeln. Bislang liegen allerdings keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren vor. Dennoch müsse bereits vorsorglich gehandelt werden. “Wir haben den Bund dazu aufgefordert, bei der Industrie auf einen frühestmöglichen freiwilligen Verzicht kleinster Plastikzusätze hinzuwirken. Hier sind in erster Linie die Verursacher selbst gefragt. Sollte es notwendig werden, müssen auch gesetzliche Verwendungsverbote für bestimmte Produkte geprüft werden”, so Huber.
Hintergrund: Mikroplastik
Von Mikroplastik spricht man bei Plastikteilchen, die kleiner sind als fünf Millimeter, also kleiner als ein Reiskorn. Hauptverursacher von Mikroplastik-Verunreinigungen sind Konsumgüter und ihre Verpackungen: Kosmetika wie Duschgels, Peelings oder Zahnpasta können Mikroplastik-Teilchen enthalten, die auf verschiedenen Wegen in die Gewässer gelangen können. Auch Abrieb und Zerfall von Plastikabfall sowie beim Waschen ausgeschwemmte Partikel aus der Kleidung können eine Ursache für Mikroplastik sein. Plastikmüll kann negative Folgen für die Gewässerqualität haben und die Natur über einen sehr langen Zeitraum belasten — die Abbauzeit beträgt bis zu 450 Jahre. Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BayStMUV)