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Abwehr mit Aroma
03.01.2017

„Wir bedienen uns der so genannten Biokatalyse, verwenden für die Produktion des Aromastoffes also zur Gänze Enzymen als Biokatalysatoren“, erklärt Kroutil. Diese kommen in der Natur vor, bestehen nur aus Aminosäuren und sind somit leicht abbaubar. Schon bei Zimmertemperatur, normalem Luftdruck und in wässriger Lösung können sie chemische Reaktionen stark beschleunigen. „Das erspart uns aufwändige, umweltschädigende Prozesse“, fasst der Wissenschafter zusammen. Auf diese Art konnte im Labor ein effizientes Anti-Fraß-Mittel hergestellt werden, das das Kompetenzzentrum für Baumschule der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, der Partner in diesem Forschungsprojekt, erfolgreich getestet hat: „Besprüht man die Nadeln mit dem Aroma, verlassen die Insekten die Pflanze“, weiß Kroutil. Einschlägige österreichische Herstellerfirmen zeigen sich an dem Verfahren bereits interessiert.
Kroutils Technologie, die er gemeinsam mit dem Austrian Center of Industrial Biotechnology (acib) entwickelt hat, ist nicht nur ein Erfolg für die Landwirtschaft: Mit dem Pinien-Aroma verwandte Stoffe werden nämlich auch in der Medizin und für pharmazeutische Produkte benötigt. „Wir haben jetzt erstmals einen effektiven und umweltfreundlichen Herstellungsweg mit billigen Ausgangsstoffen gefunden. Weitere Anwendungen sind also in Reichweite“, so der Chemiker. Quelle: presse.uni-graz.at